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Wilson Pickett – Let Me Be Your Boy / My Heart Belongs To You
(CUB, K 9113, 1962)
Picketts Solo-Debüt nach seiner Zeit mit den Falcons, aufgenommen im Studio des Detroiter Independent-Labels Correc-Tone. Die A-Seite, geschrieben vom Studiopianisten Willie Harbert, der sich im Arrangement einige schöne Klavierakzente gönnt, ist noch weit entfernt von der Funkiness, die ihm bei Atlantic zum Durchbruch verhelfen sollte. Picketts Stimme hält sich souverän in einer orchestralen Inszenierung, die mit Streichersätzen und satten Background-Chören (gerüchteweise von den Supremes, wer weiß näheres?) aufwartet. Und einem eindrücklichen Text:
“Baby come on and let me be your lovin‘ boy
The things I did I’ll never do again
Come on and let me be your boy!
Come on and let me be your boy!
Hear the angels say you’ll let me be your boy
Don’t you hear the angels moanin‘?
Don’t you hear the angels groanin‘?
Don’t you hear the angels prayin‘?
Don’t you hear the angels singin‘? …”
Ab jetzt will er brav sein, sie soll ihn also gefälligst wieder lieb haben. Im Vortrag schwingt freilich weniger Bedauern über seinen früheren Fehltritt mit, vielmehr fordert Pickett werbend, drängend sein Recht ein und beruft sich dabei gar auf eine ganze Engelsschar, die für ihn jammert, ächzt, stöhnt, betet. Eine listige Indienstnahme. Lässt sich die einst skandalträchtige Invertierung des himmelsgewandten Gospel in allzu irdischen Soul besser veranschaulichen?
Die etwas getragenere B-Seite aus Picketts Feder ist nicht minder toll.
Die Single erschien ursprünglich bei Correc-Tone (501) sowie später im gleichen Jahr auf dem Warner Sub-Label CUB und, als Pickett Mitte der 60er Erfolg hatte, auch auf Verve (10378) sowie im UK auf Warner Brothers (1286).
Jerry Beadlecomb & The Purple Haze – Shades Of Blue / Someday Baby
(Plaza 45-1001, 1971?)
Der Song heißt “Shades of Blue”, Jerry Beadlecomb singt, The Purple Haze spielen, der Ort ist Montgomery, Alabama, die Zeit wohl Anfang der 70er. Mehr weiß ich über diese Single nicht. Zu hören ist ein Garagenverschnitt klassischen Rock’n’Rolls im Stil von Chuck Berry, allerdings mit einer dominannten Fuzz-Gitarre im Vordergrund und kontinuierlichen Trommelwirbeln im Hintergrund. Einfach, effektiv, liebenswert. Die B-Seite ist zu vernachlässigen.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)