Re: hey now, hey now now – Ranking The Sisters Of Mercy

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bender-rodriguez

Registriert seit: 07.09.2005

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Onkel TomKenne bisher nur „Floodland“. Gefällt mir gut und liegt momentan auch bei ****. Wäre die Erste dann was für mich oder ist das, vom Stil, nicht vergleichbar?

Das Debut überzeugt eher durch die durchaus eingängigen Songformate, anstatt der etwas dick aufgetragenen bombastbehafteten (Pseudo-)Goth-Klischees späterer Tage (auch wenn A. Eldritch das sicher abstreiten würde…). Der karge und strenge Minimalismus (neben diversen Rockacts war Suicide ein prägender Einfluss) der Anfangszeit wird durch eine vorwiegende (zwingende) Melodiösität aufgeweicht, das musikalische Gesamtbild neigt jedoch noch nicht zu Opulenz. Die (frühe) Batcave-/Gothkompatibilität wird hie und da durch einen (mehr oder weniger) kräftigen Schuß „Neo-Psychedelia“ aufgelockert. Die Gitarre darf durchaus auch mal klingeln, anstatt ständig im Inquisitorenkeller dumpf folternd an den Nervenenden zu zerren. Was Irrlicht als „rockiger“ empfindet, ist für mich die gelungene Gratwanderung zwischen hoher Eingängigkeit, die den Songs zugute kommt und dem Vermögen, alte Fans bei der Stange zu halten. Nennen wir das Ganze meinetwegen Gruft-Pop, Düster-Schlager oder Goth light – eine zu spezielle Zielgruppe wird hier mit Absicht nicht bedient. (O.k., „Some Kind Of Stranger“ schleppt sich siebeneinhalb Minuten derart dahin, daß man nicht umhin kommt, sich schwankende Schwarzkittel im Trockeneisnebel bildlich vorstellen zu können…). Vielleicht die letzte wirkliche Großtat des „klassischen“ Goth, der in diesem Falle niemals Goth sein wollte…
Kaufen!

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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad