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Declan MacManus
Die Flaming Lips haben ein Problem: Sie haben offenbar nur zwei bis drei gute Songs geschrieben. Ihren besten hauten sie gleich am Anfang heraus: Die bombastische Eröffnung mit Band-Geburt (Auftritt durch eine in pulsierenden gelb-orange blinkenden Ovalen stilisiert auf die Bühnenrückwand projizierte Vagina) und Wayne Coynes Ausflug über die ersten Reihen des Publikums in einem mannshohen durchsichtigen Gummiball mündeten in „Race for the Prize“ samt Konfetti- und Ballonregen. Nach diesen ersten zehn Minuten hätte ich getrost gehen können und wahrscheinlich eine der grandiosesten Show-Eröffnungen in Erinnerung behalten, die ich je gesehen habe. Leider bin ich geblieben und es konnte nach diesem furiosen Auftakt natürlich nicht besser werden. Die Band gniedelte sich durch konturlose langweilige Songs, Coyne gockelte aufgeregt umher, redete allerlei dummes Zeug animierte penetrant zur Dauer-Ekstase, aber auch noch mehr Ballons und Konfetti, Rauch und Lichtbombast konnten der Musik kein Leben einhauchen.
Was heißt offenbar? Kennst Du von den Flaming Lips gar nichts?
Es mag natürlich sein, dass das Konzert schwach war, das werde ich nie beurteilen können, aber die FL haben ein halbes Dutzend grandioser Alben gemacht mit Dutzenden herausrander Songs. Natürlich ist „Race For The Price“ ihr bestes Lied, aber sie haben noch zahlreiche andere. 1999 war ich in Frankfurt auf einem Konzert der Band – es war grandios.
Dein Bericht liest sich insgesamt so, als wäre der Weekender eine Enttäuschung gewesen.
EDIT: Oh, das „Teil 1“ habe ich in der Tat überlesen. Dann liest es sich so, als sei der Freitag eine Enttäuschung gewesen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.