Re: Neil Young – Tour 2009

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tugboat-captain

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Hier grassiert eindeutig zu viel Bescheidenheit! Ein duchweg grandioses Konzert (abgesehen vom überflüssigen Zwischeneinschub „Get Behind The Wheel“), das gestandene Männer wie 15Jugglers und Loplop zum Weinen gebracht hat – vielleicht war es aber auch nur ein Trugschluss aus dem Augenwinkel. Als ebenfalls emotionsanfälliger Trostspender habe ich kategorisch versagt, da ich selbst noch zu ergriffen war von diesem energetischen Wirbel. „Down By The River Rhine“ und die Marschrichtung „Hey Hey My My“ hat uns umgeblasen, ebenso das nicht enden wollende „Rockin‘ In The Free World“, was mich angesichts der Tatsache, dass ich den Song nicht wirklich positiv gegenüberstehe, freudig überrascht hat. Dass man „Goin Back“ und vor allem „Comes A Time“ gespielt hat, war der Balsam auf meiner verwöhnten Seele. Dem Man Called Sun möchte im Bezug auf „Harvest Moon“ vollkommen zustimmen, live konnte das Stück nochmal mehr punkten. Erhaben waren die Distortionen und Destruktionen von „A Day In The Life“, dem keine Gitarre mehr standhalten konnte.
Wenn ich doch die Nadel im Heuhaufen suchen würde, dann könnte ich behaupten, dass diese (eigentlich glasklare) Greatest-Hits-Show keine wirklichen Überraschungen bereithielt, aber ich will mich auf Grund der gebotenen, überragenden Qualitäten an diesem Abend nicht eine Sekunde beschweren.

Die Setlist oben stimmt übrigens nicht ganz: Es fehlt das leidenschaftliche Xylophon-Outro. Was auch noch fehlt ist ein verbaler Fuß in die Hintern der Vorband. Zumindest der arg selbstverliebte Frontmann Wolfgang Michels (what the fuck?) hat ihn mehr als verdient. Er diente wenigstens als abendfüllende Belustigung nach dem Konzert. In diesem Sinne: Yeah!

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