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tina toledoPS: „On And On And On“ finde ich auch eher etwas öde, kein Highlight.
Für mich ist „On an on and on“ nicht nur ergreifend, sondern auch spannend, gerade durch seine repetitiven Anteile. Tweedy singt den Song ganz wunderbar und nach drei Minuten hebt der Track richtig ab. Ich zähle ihn zu den Highlights von SBS, zusammen mit „Either Way“, „Impossible Germany“, dem Titelstück, „Side with the Seeds“, „Please be patient with me“ und dem textlich wie musikalisch sehr unterhaltsamen „Hate it here“.
Ich halte SBS zwar mittlerweile nicht mehr für großartig (aktuelles Rating: * * * 1/2), aber es gefällt mir besser als das neue Album – ich finde die ausgedehnteren Instrumentalpassagen gut („Impossible Germany“, „Side with the Seeds“). Wilco (The Album) ist getrimmter und stromlinienförmiger als der Vorgänger, noch „gediegener“ sozusagen, Musik, zu der man sich am Abend entspannt. Das Songwriting ist keineswegs besser als beim letzten Mal. Es mag ja eine gute Idee gewesen sein, mehr Overdubs zu machen als auf dem „organischen“ Vorgänger, aber das reißt es für mich nicht raus. Der Track auf SBS, der mir am wenigsten zusagt, ist „What Light“ (gemütlicher Erwachsenen-Country-Pop), und diesen Aspekt ihres Sounds hat die Band leider ausgebaut.
tina toledoAuf der Neuen gibt es zwar auch wieder ein paar eher durchschnittliche Texte bzw. Textzeilen (für Jeff Tweedy-Verhältnisse), aber hier stört mich das dank der Lebendigkeit des Albums nicht so sehr.
Ich halte Tweedy keineswegs für einen großen Texter; für mich war seine Stimme selbst immer attraktiver als die Worte, die sie sang. Von daher habe ich es nicht als Nachteil empfunden, dass die lyrics auf SBS ein bisschen einfacher geworden sind.
Einer anderen Beobachtung von Dir stimme ich zu:
tina toledoNatürlich ist es wieder kein zweites „Yankee Hotel Foxtrot“ oder „A Ghost Is Born“ geworden, und mal abgesehen davon, dass Jeff Tweedy inzwischen versiertere Musiker um sich versammelt hat (und „Bull Black Nova“ dick ausgeklammert), könnte man beinahe denken, dass die beiden Alben nie stattgefunden hätten.
Meine „Lieblings-Wilco“ (YHF bis AGIB) sind hier kaum zu hören. Ich werde das Album aber behalten, weil ich neben „Bull Black Nova“ auch „Deeper Down“, „One Wing“, „You and I“ und „Solitaire“ sehr attraktiv finde.
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To Hell with Poverty