Re: 12.04.2009

#7089039  | PERMALINK

dougsahm
Moderator

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Beiträge: 17,863

otisIch bin ein gemeiner Roots-Hörer und konnte am Sonntagabend nicht hören. Ich bin jemand, der sich aus Prinzip nichts auf youtube anschaut, der sich Musik nicht runterladen würde, der nicht blind akkumuliert, der sich nicht als Banause fühlt.

Und dennoch habe ich mich so lange genauso verhalten, wie Wolfgang es oben beschrieb, bis mir bewusst wurde, was da bei mir ablief. Ich hatte keine zwei Stunden am Stück Zeit, glaubte also abkürzen zu müssen. Der Blick in die Playlist half mir beim Skippen. Spannend war nur noch, wie die Musik klingen würde. Da merkte ich wie fatal das Ganze war. Absolut beliebig.
Weder konnte ich der gespielten Musik die gehörige Aufmerksamkeit entgegenbringen, noch mich als Hörer sonderlich ernst nehmen. Ich würde bei Bedarf ja noch reichlich Gelegenheit haben können, noch mal nachzuhören. Bei Bedarf!! Aber wann ist Bedarf??
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich einige Tracks im Radio live noch deutlich besser gefunden hätte, als bei diesem zwar etwas neugierigen, aber bedarfslosen Nachhören der ersten Stunde.

Roots (und Radio überhaupt) ist ein Event. Wenn man es verpasst hat, hat man es halt aus welchen Gründen auch immer verpasst. Zu wissen, wie das Spiel ausgegangen ist, nimmt jeder Wiederholung die Spannung und der Sache die Einzigartigkeit.

Das sehe ich nun völlig konträr. Entweder bist Du ein Exot oder ich. Ich habe jahrlang, so zwischen 86 und 98 (Zeitraum ist relativ zufällig – war halt mein Zeitraum) Radiosendungen zum Nachhören mit großem Gewinn auf MC aufgenommen. Und die Chance durch mehrmaliges Anhören Tracks fundierter zu beurteilen war weitaus größer als das Risiko nicht die gebührende Aufmerksamkeit aufzubringen. (Bin gerne bereit das noch feiner darzulegen, habe nur den Eindruck, dass es sich oftmals nicht lohnt gleich am Anfang Themen vertieft zu diskutieren, weil die Diskussion, dann doch bisweilen irgendwann kommentarlos aufhört.)

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