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kumbblNun, du musst nur mal einen Tag durch ne Großstadt spazieren (inkl. U-Bahn, S-Bahn etc.): dann siehst de die Hörgewohnheiten: Knopfhörer im Ohr, die Musik vom Handy, iPod oder sonst nem Player – oder eben im Autoradio – oder in irgendeiner Location (Klamottenladen, Bar, Lounge etc.) als Hintergrundberieselung – da kannst du mit großer Dynamik nix anfangen, weil du entweder die leisen passagen dann gar nicht hörst oder – wenn du lauer stellst – dir es die Ohren zerreist bei den Eruptionen eines Schlagzeugs… für diese Hörgewohnheiten macht Komprimierung schon sinn… und nun ja, wenn du dann noch die Art von Musik, die großteils rauskommt, einkalkulierst: dieser musikalische Einheitsbrei, der im radio etc. läuft, das ist einfach gleichlaute Soße, die eben druckvoll aus dem Ohrhörer kommen muss… und diesen Hörgeschmack wollten sie IMHO mit den aktuellen Stones Remaster entsprechen…
Ich fahre an fünf Tagen in der Woche U- und S-Bahn in einer deutschen Großstadt. Ich verstehe das Problem nicht ganz. Ich bin auch häufiger mit meinem MP3-Player unterwegs (ein m. E. sehr guter MP3-Player, der auch FLAC spielt – also kein Eipott). Und Scheiben wie die Remasterten Stones mag ich mir da nicht anhören, weil sie mir zu stark komprimiert sind. Ich habe kein Problem, die leisen Passagen bei gut gemasterter Musik zu hören – auch nicht auf dem MP3-Player in der S-Bahn. Und dass Leute ihre Hörgewohnheiten von Kaufhaus- und Fahrstuhlmusik diktieren lassen, glaube ich kaum. Beim Radio gibt es das Problem mit der Dynamikkompression ja schon wesentlich länger. Das beweist aber nur, dass man auch gut gemasterte CDs nachträglich plattbügeln kann. Warum man in billige Geräte nicht einfach einen Schalter für die Dynamikkompression einbaut, ist mir eigentlich unerklärlich.
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