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Mick67Weil Sie unrealistisch und vom Hass auf U2 getrieben sind. Ein Album so nah an der Perfektion kann nicht unter ***** sein.
Wie „gelingt“ Dir denn eine „realistische“ Wertung eines Werkes – und welche Art von Hass erkennst Du in meinem Ranking?
Ich erkläre gerne kurz und bündig mein Ranking mit hoffentlich schlüssigen Gründen und Betrachtungsweisen.
„Boy“ hat sich in den letzten zwei Jahren unheimlich in mein Herz gespielt, weil es eine unbekümmerte Direktheit beinhaltet, die wohl nur auf Debütalben so originell gelingt. Es gehört zu den ca. 10 bis 12 Alben, die von einer Aufwertung zu * * * * 1/2 nicht allzu weit entfernt sind.
(Falls es von Interesse ist: Das gilt u. a. für „Remain In Light“, „Heaven Up Here“, „Pretenders“ oder auch „Before Hollywood“.)
„The Joshua Tree“ ist – unbestritten – ein legendäres und epochales Album, weil es a) ein Megaseller war und b) infolge dessen eine Art Konsens-Mainstream-Album.
Leider verhindert (und übertüncht) die Kette an beachtlichen und auch durchaus hörenswerten Hits aber außerdem wie bleischwer und pathosbeladen die Songs („Bullet The Blue Sky“! „Mothers Of The Disappeared“!) geraten sind – und simple moralische Ansichten zu vermeintlich gewichtigen Aussagen verbogen werden („I Still Haven’t Found What I’m Looking For“, „With Or Without You“).
„Rattle & Hum“ wäre – Track für Track betrachtet – ein ziemlich gutes Album.
Aber was bei mir nie besonders herzerwärmend wirken kann:
Eine holprige Mischung aus Live- und Studio-Tracks, ohne stringenten Faden (keine Chronologie, ein nur grober thematischer Überbau) zusammengenäht.
(Gilt, allerdings auf höherem Niveau, übrigens auch für „To See The Lights“ von Gene.)
„Pop“ ist das letzte frische, inspirierte und vollkommen überzeugende U2-Album. Was vielleicht nur der nicht erkennt, wer keinerlei „modernistischen“ Anleihen (TripHop, Drum’n’Bass, quasi-Britpop) verträgt.
Danach folgten die mal mehr, mal weniger annehmbaren „Back To The Roots“-Ergüsse.
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