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dougsahmBeim Jazz-Ost-West-Festival irgendwann zwischen 83-85 fishing for applause mit dem Hintern auf den Tasten rumspringend. Und der Applaus wurde ob dieses originellen Solos von allen zur Promotion Angemeldeten auch freudig gespendet. Peinlich. Ansonsten fühlte ich mich als interessiertes Publikum auch herabgesetzt, denn ich erwarte, dass der Interpret zumindest Augenkontakt mit seinem Publikum sucht und nicht Richtung Bühnenvorhang guckt. Wohlwollend könnte man das noch als Zeichen höchster Konzentration auslegen. Diesen Eindruck hatte ich damals nicht. Eher die Attitüde: Heute treibe ich es mal auf die Spitze.
Ähnliches hat er ja des öfteren abgezogen. Ende der 70er ließ er mitten im Konzert seinen Kopf auf die Tasten sinken und verharrte in dieser Stellung minutenlang. Bis das ungehaltene Publikum lautstark reagierte. Taylors Agent erklärte den Ausfall danach mit „fatigue“, doch gab es Zeugen, die schworen, Cecil habe die ganze Zeit über gegrinst.
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