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NachtmahrKurz angerissen: „Changeling“ ist natürlich gediegen, aber ästhetisch gelungen (allein die anfängliche Straßenbahnfahrt durch L.A.). Außerdem sollte man die kritische Betrachtung einer patriarchischen Gesellschaft nicht übersehen und die aberwitzige Kapriole von der Konspiration hin zum Serienkiller-Plot gibt einem dann noch ein künstlerisch geschickt vorformuliertes Gefühl davon, dass das Leben doch die unglaublichsten Geschichten schreibt.
Aber eben nicht besonders gut. „Patriarchalische Gesellschaft“? Und das muss Thema eines Films seins, bzw.ist etwas erwähnenswert Neues? Im Serienthread hatten wir es über Mad Men – die thematisieren das Patriarchat, Eastwood läßt da höchstens eine Maverick-Geschichte spielen. Und die Straßenbahnfahrt war ok, aber für mich auch nicht mehr als ein Herzeigen des Set-Designs.
KrautathausAch kommm, dieser Zeitlupengetrickse ist doch nichts besonderes. Er ist halt teils ziemlich explizit in seinen Nahaufnahmen, aber diese ganzen Figuren aus der Clique sind total blass und langweilig. Mich hat die Story schnell gelangweilt und dieser „um-die Ecke-schießen-Trick“ hat mir dann den Rest gegeben. Vielleicht waren die auch alle in der Matrix, wer weiß.
Du erinnerst mich an einige mir bekannte Maschinenbaustudenten, die aus dem Action-Kino kamen und sagten „das war jetzt aber total unglaubwürdig“. Zeitlupen sind tatsächlich nichts besonderes, aber Bekmambetov kombiniert das ja mit Zooms, Gekreisel etc. Und es funktioniert eben – so verfilmt man einen Comic. Die Figuren leben hier durch ihre Handlungen, ihre Posen, nicht durch Charakterzeichnung per Dialog etc. Und der Film ist natürlich besser als Matrix.
Krautathaus
Wundert mich, daß Dir „Watchmen“ nicht gefällt, denn der ist tatsächlich optisch ansprechend, hat markante Charaktere und eine interessante Story, auch wenn sie adaptiert ist.
Drei Sterne sind doch so schlecht nicht. Bei Watchmen musste ich mich zwingen, nicht den Comic als Maßstab zu nehmen, sonst würde der Film abfallen – auf der anderen Seite wäre das nicht unberechtigt, weil Snyder ja ganz offensichtlich darauf baut, dass das Publikum den Comic kennt. Die Eingangssequenz ist gut gemacht und tatsächlich eigen, einige Szenen setzen den Comic gut ist Bild. Aber vieles bleibt flach, irgendwo sinnlos.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.