Re: 2009: Die persönlichen Charts

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zed

Registriert seit: 07.07.2008

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Flint HollowayBin so unentschlossen.

Geht mir genauso, aber ich glaube „Love Exposure“ ist der emotionale Sieger.

Napoleon Dynamite…aber ausführlichere Beiträge dazu vermisse ich bislang auch.

Die Kritik von Rüdiger Suchsland finde ich nicht schlecht:

Noch wichtiger als alles dies bleibt aber die Inszenierung, ihre Originalität und die Verwendung der filmischen Mittel, eine visuelle Ökonomie der Verschwendung, die in der Gegenwart ohne jedes Beispiel ist: Sono Sion schafft dichte, großartige Kinomomente. Sein Film ist ganz und gar Pop in Reinform; ein eklektischer Zusammenfluss von Hochkultur und Trash, erzählt mit viel Lust an Ellipsen und Exkursen, voller Referenzen – musikalisch an sakrale Gesänge, Beethoven und den erwähnten Ravel, ebenso wie an Heavy Metal, westlichen und japanischen Pop; filmisch an Kubrick, Bunuel und Bresson, den Yakuza-Film und das Martial-Arts Genre; in der Erzählform zudem stark beeinflusst von Manga-Comics. Und dabei eine große Kinooper, die in ihrer Form allen Gewohnheiten zuwider läuft, jeden Rahmen sprengt. In fünf Akten und vier Stunden wird die Story vorangetrieben. Das alles ist ungemein souverän inszeniert, in überzeugenden Rhythmus-Wechseln, mehrstimmig aus springenden subjektiven Perspektiven, in ekstatisch-überbordendendem Antinaturalismus. Love Exposure mischt das zumindest auf den ersten Blick Unvereinbare: Katholizismus und sexuelle Perversion, Kampfkunst und Romantik, religiöses Sektierertum und libertäre Gesinnung, Sünde und Unschuld. Der Punkt, an dem sich das alles trifft und vereint, ist der einzige, der dazu in der Lage ist: Die Liebe, wie gesagt. In seinem ganzen wunderbaren kunterbunten Formenwahnsinn ist Love Exposure ein ganz klassisches Hohelied der Liebe.

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