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MerowingerWie bitte? Die Stones und Dylan sind im RS nicht überrepräsentiert?? Das kann ich nur als Scherz verstehen!
Aber es stimmt, im Januar-Heft ist der Dylan/Stones-Faktor recht gering. Aber im RS allgemein? Nie. Jede Kleinigkeit wird genutzt, die Rock-Rentner anzupreisen.
Wer Dylan als „Rock-Rentner“ bezeichnet, disqualifiziert sich weitgehend als ernstzunehmender Gesprächspartner. Gleiches gilt im Grunde auch für die Stones, deren ungebrochene Energie man ihnen trotz vieler mittelmäßiger Platten nicht absprechen kann (vor allem nicht live).
(Abgesehen davon gilt natürlich immer noch, dass die allermeisten Musikfans viel zu wenig Dylan hören und nicht zu viel)
Dein Interesse für elektronische Musik sei Dir gegönnt, dafür hat sich der RS jedoch stets nur ausnahmsweise interessiert. Sicherlich könnte man mehr in diese Richtung gehen, aber man kann dem Rolling Stone schlecht vorwerfen, dass sich die eigenen Hörgewohnheiten verändert haben. Wer hauptsächlich Electronica hört, wird sicherlich andere Magazine lesen als den RS.
Zur aktuellen Ausgabe: Das Noel/Liam-Interview von T. Groß finde ich sehr interessant, vor allem wenn man das Spex-Interview mit Noel kennt. Die drei Interviews zusammengenommen ergeben ein ziemlich interessantes Bild der beiden Brüder. Vor allem finde ich es gut, dass Liam mal zu Wort kommt, der ja von seinem Bruder oft furchtbar niedergemacht wird. Liam macht aus seinen Schwächen kein Hehl und wirkt insgesamt zufriedener und ausgeglichener als sein Bruder. Er hat sich ganz bequem eingerichtet und überlässt seinem Bruder gerne die Drecksarbeit. Sicher ist er nicht gebildeter, aber vielleicht ist er sogar cleverer als Noel.
Die Bewertungen der Alben fand ich gelungen, zumal sie sich mit meiner Wahrnehmung weitgehend deckt: Zwei Großtaten, dann langsamer (Be Here Now), dann beschleunigter Abstieg (übrige Alben).
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.