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nail75Bald ist er so reich wie Bruce Springsteen…
Ich spüre bei Dir tiefe Abneigung. Antony hat sich jahrelang seinen Lebensunterhalt auf kleinen und kleinsten Bühnen verdient, der hat sicherlich nicht im Luxus gelebt. Sicher, er wollte entdeckt werden, aber jahrelang traf er nur auf Ablehnung. Ich gönne ihm jede Anerkennung, die ihm zuteil wird von Herzen und ich hatte noch nie den leisesten Verdacht, dass das eine Marketingstrategie ist.
Ein Beispiel: Wenn man „Hope There Is Someone“ hört und dann den Spex-Artikel liest, in er Antony darüber redet, wie er als Spätgeborener in NYC damit beschäftigt war, die verrottenden Überreste der an AIDS sterbenden schwulen Kultur aufzulesen, dann wird dem Hörer (jedenfalls mir klar), dass es sich dabei nicht nur um eine Pose handelt.
nail, fangen wir hier besser keine Antony-Diskussion an. Ich verstehe, was du meinst. Es kommt schon vor, dass ich die Zuschaustellung des Seelenlebens eines Künstlers zu schätzen weiß, aber dann spricht mich etwas dabei an. Bei Antony ist das nicht der Fall. Von der Stimme mal ganz abgesehen.
Zur Vermarktung: jeder Pop-Künstler vermarktet sich, manche machen es wohl glaubhafter als andere. Ich bin weit davon entfernt, jemandem das vorzuwerfen, nur auf eine Einteilung in „ehrlich und authentisch“ und „heuchlerisch und geldgierig“ möchte ich mich nicht einlassen.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)