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tolomoquinkolomZwischen B.S. und B.S. liegen keineswegs Welten. Es ist die gleiche. Beide amerikanischen Abziehbildchen finde ich langweilig. Für mich ist Spears ein überfordertes, naives Persönchen, eine beinahe tragische Figur; Springsteen aber ein Heuchler, der hinter Sicherheitszäunen noch immer vorgibt das Leben und die Sehnsüchte der Arbeiterklasse zu repräsentieren. Du hast allerdings recht, wenn du schreibst, man könne von beiden etwas über Amerika lernen. Leider das Falsche.
PS: Ein Showdown B.S. vs B.S. gehört hier nicht her. Das war auch nicht Anlass meiner Zeilen zum neuen RS-Cover.
Du hast damit angefangen, also beschwere Dich nicht.
Springsteen hat schon vor Jahrzehnten damit begonnen, Songs zu schreiben, die weit über den Tellerrand der Arbeiterklasse hinausblicken. „The River“ war vielleicht das letzte Album, das man darunter subsumieren konnte, aber schon auf Nebraska ist der Blick erweitert und das wurde in den folgenden Jahrzehnten konsequent ausgebaut und um literarische und politische Themen erweitert. Dabei ist er auch Kontroversen nicht aus dem Weg gegangen und hat seinen Fans keinesfalls leicht gemacht. Dass Du ihm zum Vorwurf machst, dass er der Sohn eines Busfahrers ist und dass er sich die Solidarität mit den „kleinen Leuten“ bewahrt hat, finde ich geradezu absurd. Interessanter ist eigentlich aber die Frage, warum so viele diesen Millionär als glaubwürdig empfinden? Da sind wir dann wieder bei kulturellen Phänomenen, die immer erhellend sind, sofern man gewillt ist, sich mit ihnen tiefergehend zu beschäftigen als zur Bestätigung der eignenen Vorurteile.
@Mista: Ok!
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.