Re: 2009 – Erwartungen und Eindrücke

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some-velvet-morning

Registriert seit: 21.01.2008

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Bender RodriguezZum Teufel eigentlich mit den „grossen“ Namen a la Echo & The Bunnymen, Client, Yello und Placebo – so unüberlegt habe ich mit ihnen im Prinzip meine Zeit verschwendet, während ich mich besser einmal ein wenig mehr umgesehen hätte (was ich üblicherweise auch tue). Allerdings spielte in 2009 auch der Zeitfaktor eine große Rolle…

Man hat ja noch Zeit. Ich habe 2009 mich zuviel mit Musik beschäftigt und will 2010 vielleicht kürzer treten und wieder mehr selber Musik machen. Mit den großen Namen gebe ich Dir Recht. Mit so etwas wie Client und Placebo beschäftige ich mich gar nicht mehr. Gut, Echo fand ich noch erträglich, aber vielleicht ist selbst das Zeitverschwendung. Wenn Du schon den Groove Tipp beherzigst (du wirst es nicht bereuen), dann vielleicht noch ein Tipp für den Gitarrensektor. Mir gehen diese Auflistungen zum Teil auf den Keks. Hier im Forum wird mir bei den Listen wieder deutlich, dass der Großteil hier gänzlich andere Musik hört. Andererseits zeigen sie noch einmal eine gute Zusammenfassung des Jahres und manchmal stößt man auf die eine oder andere Perle. So geschehen bei Paul Baskerville. Er ist so der einzig aktive „Indie“ Moderator im deutschen Radio, der schon seit den 80s dabei und eben noch aktiv ist. Hier ist sein „Jahresabschlussbericht“ mit noch so einigen interessanten Perlen. Klar sind Twilight Sad, We Were Promised Jetpacks etc. dabei, aber durchaus noch nicht gehörte Sachen, die Dich interessieren könnten. Hier die Sendung zum Nachhören: http://www.paul-baskerville.de/sendungen/nc2009-12-27.mp3

Bender Rodriguez

Aus der relativ eindimensionalen „Electroclash“-Zeit sind beide Künstler aber glücklicherweise herausgewachsen. Gerade Hell hat mit dem „Teufelswerk“-Album so etwas vollzogen, was man immer mal wieder gerne als „Quantensprung“ bezeichnet. Und die Einflüsse gehen in der Tat auf die „alten Elektroniker“ der Siebziger Jahre zurück – soweit können wir uns einigen, um nicht schon wieder in eine „Krautrock“-Grundsatzdiskussion hineinzuschlittern…
Allerdings ist das Kraftwerk-Zitat „Electronic Germany“ ein wenig zu durchdesigned und daher eine Spur zu witzlos geraten. Trotzdem ein stringentes und gutes Album, das natürlich gerade durch sein Konzept zu begeistern vermag.

Hell ist kein Dummkopf. Ich hatte ihn früher mal interviewt, verfolge Gigolo Records schon lange und „Electroclash“ ist ja nur eine Etikette, wie so häufig. Das er in dem hohen Alter noch dabei ist, gebührt schon Respekt. Vielleicht hat er narzisstische Züge, aber im Gespräch ist es Musikwissen pur. Ich weiß nicht, ob Du die Minimal Compiltation auf Gigolo kennst mit Neon, No More, Der Plan etc. Oder den Italo Sampler von Donna Summer bis Skatebaard. Hell beschäftigt sich schon viel mit Musik und probiert immer Neues aus.

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