Re: Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik

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kingberzerk

Registriert seit: 10.03.2008

Beiträge: 2,218

gollum(…)

Früher… lang‘ ist’s her… hab‘ ich Schlagzeug gespielt. Mit der Zeit war mein Hören von Musik zunehmend und unbewusst auf die Wahrnehmung von Timing- oder Taktfehlern gepolt. Im weitesten Sinne also ein objektiver Qualitätsmangel. Andere hörten dies gar nicht… und behielten ihren Spaß, weil das für’s Ganze nämlich gar nicht ins Gewicht fiel.
Dein Beitrag zeigt allerdings genauso mit einem positiven Beispiel, dass Leute, die selbst ein Instrument spielen, sich Musik wieder ganz anders erschließen können.

Nur ganz kurz den Gedanken aufgreifend, wenn auch ein wenig offtopic:
Irgendwann habe ich festgestellt, dass es mir wenig bringt, Musik als Musiker mit großer Beachtung des Handwerklichen zu hören. Gut, ich war jung und brauchte das Geld, aber gerade bei der Gitarre bemerkte ich irgendwann, dass die Musik noch mehr ist als Virtuosität.

Bei der Gitarre werden die Kriterien, gerade in der Rockmusik, häufig in das Umfeld von Schnelligkeit und Dramatik in den Soli gerückt, aber besondere Coolness, lyrische Imagination, die Gabe, die innere Spannung der Melodieführung einer Suite über mehrere Takte zu halten und Akzente oder ein Timbre zu markieren, zählt auch zu Virtuosentum – fällt aber niemandem auf, denn wenn alles stimmt, bekommt es eben niemand mit.

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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.