Re: Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik

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krautathaus

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Beiträge: 26,166

tolomoquinkolom
Manche der hier Anwesenden haben offenbar den Titel dieses Threads und seine Verknüpfung mit dem Thema Jugend/Pubertät/Musik/Erwachsene/Gesellschaft, in dem es auch um die Metamorphose Kid/Teen/Erwachsener, die man rückblickend gelegentlich auch Nostalgie nennt, geht, entweder bereits wieder vergessen oder was schlimmer wäre, noch immer nicht verstanden. An was, oder besser an wem könnte das wohl liegen?

Wer hier als Laiendarsteller so tut, als könne er sich vollständig von seinen, sagen wir mal, ersten 18 Lebensjahren durch eine Panzerung, geschmiedet aus Selbstbetrug und Ignoranz, lösen, seine Erinnerungen in den hintersten Teil seines Herzens und die Musik aus dieser Zeit in den Keller tragen, und nun is’ alles prima, den halte ich persönlich für etwas, was man hier nicht tippen darf.

Das habe ich mich auch gefragt: Es geht immer noch um die Überhöhung heutiger Alben, Singles, Künstler, Bands aufgrund einer nostalgischen Verklärung. Ausgehend von einer deutlich überspitzten Formulierung von WD, nach der manche ihre alten Liebschaften immer noch hochhalten, und die letzten Jahre/Jahrzehnte nicht bereit waren, in eine andere Musik zu reifen.

Hab selbst mit 12 wie ein Verrückter Styx gehört. Tue ich heute aber nicht mehr und halte sie auch für langweilig, auch wenn der eine oder andere Titel von Crystal Ball immer noch für Jugenderinnerungen herhalten darf.
Habe damals wie ein besessener 10cc gehört und von denen stehen vollkommen berechtigt die ersten 2 Alben immer noch an der Spitze meiner heutigen Charts.

Um diesen Unterschied geht es.

tolomoquinkolom
Selbstverständlich erwarte ich hier in Kürze nichts anderes als eine ultracoole oder listige Retoure, von der einem schwindlig wird, weil sie sich so schnell dreht. Leider allerdings immer nur im Kreis. Vielleicht müsste man sich ja auch einfach mal auf ein Bier am Tresen treffen. Männer könnten sich dort sogar festhalten.

Es sind hier auch Teilnehmer unterwegs, die dringend ihre Medizin brauchen. Sie leiden an unangenehmen Erinnerungslücken. Bedenklich. Handlungsbedarf. Gerade noch damit argumentierend, etwas Bestimmtes gehöre hier nicht hin, plagt sie plötzlich eine Lustattacke auf Listen. In ganz schlimmen Fällen mit Sternen.

Listen gehören in den Ordner. Sterne in den Sternchen-Thread. Ich empfinde es als Zumutung, wenn dies Frischlinge altehrwürdigen, bärtigen Druiden erklären müssen.

Übrigens ist mir inzwischen auch klar geworden, weshalb hier in den Schützengräben dieses bis in die Zähne hinein schwer bewaffneten, maskulinen Streichelzoos so wenig Frauen anzutreffen sind. Die überwältigende Ausstrahlung und Freundlichkeit der hier anwesenden Kavaliere ist so glorios, dass man als opposite attract schier davon geblendet wird und die Tastatur nicht mehr erkennen kann.

Kann nicht mehr. Overload droht.

Weiß gar nicht, warum Du einen Geschlechterunterschied herausstellst, den es gar nicht gibt, weil:

1. Nunmal hier viel weniger Damen anwesend sind. Und das hat nun mal gar nichts mit dem Verhalten der Foris zu tun, sondern mit dem geschlechtsspezifischen Engagement für Musik. Wenn Frauen im Reallife schon bei Musikdiskussionen unterrepräsentiert sind, warum soll es hier anders sein?

2. Gibt es die unterschiedlichen Auffassungen, wie eng man Wolfgang Doebelings Einwurf sehen kann, auch unter den Männern.

3. Gab es bisher von den Damen auf dem Forum immer tolle Diskussionsbeiträge. Da ist meine Frage berechtigt, warum Nes bei diesen kurzen Einwürfen stehen bleibt. Was ja immer wieder vorkommt.

4. Wäre Nes ein Mann, hätte ich genauso reagiert.

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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko