Re: ROLLING STONE Dezember 2008

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Wolfgang DoebelingIch suggerierte nichts, songbird, sondern unterstellte wörtlich, daß die Lektüre des RS „ein gewisses Interesse“ an musikalischer Entwicklung „signalisiert“. Vorausgesetzt natürlich, man liest auch und vor allem das, wofür man sich nicht eh schon interessiert.
Die Schwerpunktsetzung bei populären Acts geschieht nicht unbedingt immer aus ästhetischen Gründen und schon gar nicht im Sinne von Identitätsstiftung, vielmehr ist hier nicht selten der Wunsch Vater des Gedankens, die Ausgabe möge hinreichend Käufer finden.
Mir ist ohnehin unbegreiflich, wie man sich bei einer 100seitigen Zeitschrift daran hochziehen kann, wer auf dem Cover abgebildet ist oder wem die eine oder andere mehrseitige Strecke gewidmet wird. Die Substanz einer Publikation hängt davon doch zuletzt ab. Im übrigen wüßte ich keine einzige, die von Cover zu Cover lesenswert wäre und Seite für Seite meinen Anforderungen genügte. Du etwa?

Nein. Leider nicht. Ich ziehe mich auch nicht am Cover hoch, das ist mir relativ egal. Sehr wohl sehe ich aber einen Zusammenhang zwischen Themenschwerpunkten und Substanz.
Und letztere zu erkennen fällt mir bei einer Ausgabe wie der aktuellen ziemlich schwer. Irgendwo muss das Papier ja eingespart werden, um Platz für die Hosen und Schuluniformträger zu schaffen. Dafür wird dann eben wichtigeres in geradezu lachhaften Kleinstartikeln abgespeist. Das Verkaufsargument ist gefährlich, weil es eben auch den von dir verhassten Schund rechtfertigt. Wenn ich dich böswillig interpretiere, müsste ich mich aber auch durch seitenlange Abhandlungen über die o.a. Kapellen quälen, quasi zu Forschungszwecken. Ich sehe da bei mir in diesem Fall aber keine Bildungslücke, mal davon abgesehen, dass mir meine Zeit zu schade ist.

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