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Flint Hollowayeins mal vorweg. seit gestern teilen wir uns mit „Suna no onna“ den asiatischen lieblingsfilm. unfassbar gut.
in „Tanin no kao“ wird wie schon in „Suna no onna“ mehr oder weniger eine künstliche versuchsanordnung präsentiert die der protagonist durchwandert und von der er im laufe des films immer mehr in seinem handeln beeinflusst wird. der grosse unterschied besteht darin, dass wir einmal das geschlossene system in der düne haben und einmal das offene viel komplexere des städtischen umfelds. durch die zwar mysteriösen aber vergleichsweise simplen umstände in „Suna no onna“ kann sich der film viel mehr auf seine wirkung der bilder und der musik verlassen, als es in „Tanin no kao“ der fall ist. dort müssen das gefühlsleben des protagonisten und seine absichten in vergleichsweise ausschweifenden dialogen geschildert werden, was auf mich viel weniger intensiv wirkt als die assoziative erzählweise im vorgänger. das heisst nicht, dass der film vollkommen ohne beklemmende momente eines kalibers von „Suna no onna“ auskommt. sie sind einfach seltener.
im direkten vergleich müsste ich „Tanin no kao“ ja eigentlich einen halben stern wieder abziehen. aber wenn ich das konsequent bei allen filmen machen wollte blieben nicht gerade viel 5er übrig. also darf er ihn behalten.
Von wegen „nicht in Worte fassen können“! Ich wäre froh, wenn ich Filme auch so gut rezensieren könnte…
Auf jeden Fall Danke für deine Eindrücke. Werde ich mir wohl besorgen müssen. Leider wird die DVD-Einkaufsliste schon genau so unübersichtlich, wie die für Musik…
@tolomoquinkolom: Danke für die Tipps! Kobe Abe ist einer meiner Lieblingsschriftsteller.
@cleetus: Das Ken-Geki-Genre hat einige Perlen zu bieten. Verstehe deine Begeisterung…
@zed: Bin überzeugt, dass dir Ichikawa zusagen wird. Werde mir wohl selber die Criterion-DVD’s holen…
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus