Re: Asiatisches Kino

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Neben den bereits genannten, zentralen Werken von Yasujiro Ozu, Hayao Miyazaki oder Kenji Mizoguchi, empfiehlt sich für den Freund des japanischen Kinos auch ein Blick auf das Oevre des stets viel zu selten besungenen Maestros Hideo Gosha. Speziell

die monumentale Chambara-Ballade „Hitori/Tenchu“
das komplexe Yakuza-Drama „Yami No Karyudo/Hunter In The Dark“
sowie die schwarz-weisse Pulp-Genialität „Gohiko No Shinshi/Cash Calls Hell“

seien hiermit jedem halbwegs sinnlichen Kinogeher und Filmgucker ans Herz gelegt. Das Werk des Hideo Gosha ist vollgestopft mit brillanten Sequenzen, ausladender Opulenz und optischer Finesse, komplexen Charakteren und durchgeknallten Ideen, hält in den besten Momenten mühelos Vergleiche bspw. mit den genredefinierenden Prestige-Arbeiten eines Akira Kurosawa („Kakushi Toride No San Akunin/Die Verborgene Festung“, „Yojimbo“, „Tengoku To Jigoku/Zwischen Himmel Und Hölle“) oder Seijun Suzuki („Koroshi No Rakuin/Beruf: Mörder“, „Tokyo Nagaremono/Der Mann Aus Tokio“) stand, ist insgesamt jedoch reichlich unvergleichlich und wurde gottlob noch nicht von Tarantino verwurschtelt.

Die neuere asiatische Filmgeschichtsschreibung hält neben robusten und immer wieder gern zitierten Namen wie Hou Hsiao-Hsien oder Tsai Ming-Liang auch noch famose Künstler wie Jia Zhang-Ke parat, dessen „Ren Xiao Yao/Unknown Pleasures“ ein absolutes Muss ist, oder lässt altgediente Recken weiterhin auf fruchtbaren Boden treffen und sogar zu sensationellen Comebacks ansetzen: Koji Wakamatsus „17-Sai No Fukei/Cycling Chronicles“ ist diesbezüglich für mich einer der besten japanischen Filme der letzten 10 Jahre. Tipp!

Außerdem alles von Abbas Kiarostami anschauen!

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