Re: Die 10 besten Alben der 60er

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friedrich

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Onkel TomHier ging es doch gar nicht um richtig oder falsch. Jede(r) muss für sich selber entscheiden, welche Alben für sie/ihn die besten sind (ja ja, es geht hier um die subjektive Wahrnehmung). Merkwürdig fand allerdings auch ich, dass eine Liste deshalb gelobt wird, weil die „üblichen Verdächtigen“ fehlen. Aber es geht in diesem Thread nun einmal um die „besten“ Alben und nicht um die originellste Liste (unter Umgehung der besten). Deshalb wirst du in den meisten Listen halt Beatles, Stones und Co finden. Warum, weil sie u.a. für die besten Alben dieser Epoche verantwortlich sind. Und warum sollten Leute, die keinen Jazz mögenentsprechende Alben listen? Damit du die Liste gut findest? Ich glaube, nichts anderes wollte dr. music sagen.

Du hast natürlich Recht aber gleichzeitig auch wieder Unrecht, denn die Wertung „bestes Album bzw. beste Alben“ ist in der Tat sehr subjektiv. Das ist ein Binsenweisheit, ich weiß. Es kommt nicht nur auf die jeweiligen Vorlieben, sondern auch auf die Perspektive an und die ändert sich nicht nur von Betrachter zu Betrachter sondern auch über die Zeit. Beatles, Stones etc. ff: Schön und gut und dagegen ist nichts zu sagen. Aber auch das ist der Perspektive geschuldet, wobei diese Perspektive eben eigentlich schon der Kanon ist, dem man gut und gerne zustimmen kann ohne viel falsch zu machen. Interessant sind für mich aber eher die Perspektivwechsel, die anderes in den Fokus schieben. Und dann können eben auch (mal) Beefheart, Brötzmann, Mingus, Miles, Sly Stone, Can oder was sich da sonst noch so alles tummelt auf dem Treppchen landen. Das finde ich herausfordernd und anregend und deswegen erlaube ich mir, so eine Zusammenstellung zu loben.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)