Friedrich
THE FOLK SINGER ist ein eher untypisches Album von Muddy Waters. Seine Plattenfirma CHESS versuchte damit, auf den Zug des Folk- und – akustischen – Bluesrevivals der frühen 60er aufzuspringen und bewegte MW, der ja eigentlich für den elektrischen Blues steht, eine Platte „unplugged“ aufzunehmen. Heraus kam eine wunderbare Aufnahme: Fein, transparent klingend und emotional sehr intensiv. Der Versuch war nicht nur kommerziell sondern auch künstlerisch ein Erfolg!
Ich habe eben festgestellt, dass ich von Muddy Waters nur einiges aus den 40er und frühen 50ern besitze und ein Live-Album von Ende der 70er kenne. Alles zeitlich weit entfernt. Insofern würde ich mir das Album bei einem Kaffeekranzchen zumindest interessiert anhören. 
Was mir bei den meisten mir bekannten Aufnahmen nicht behagt, ist sein Mundharmonika-Spiel. Ich habe zwar festgestellt, dass es durchaus Tracks anderer Künstler gibt, die mir gefallen, bei denen dieses Instrument ebenfalls eine dominierende Rolle spielt, aber die Art, wie Waters es einsetzt – ich weiß, typisch für bestimmte Spielarten des Blues -, ist nicht mein Ding. Vielleicht würde mich „The Folk Singer“ aber auch positiv überraschen. Ist ja nicht so, dass ich ihn grundsätzlich schlecht ertragen kann (z. B. wegen der Stimme, die ich durchaus mag).
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