Re: Die 10 besten Alben der 60er

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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MinosDas würde mir im Großen und Ganzen bestimmt sehr gut gefallen. Die Alben von Aretha und Getz/Gilberto besitze ich bzw. kenne ich ich sehr gut. Mit Nina Simone, Dusty Springfield und wahrscheinlich auch Sly & The Family Stone und Hayes dürfte ich keine Probleme haben. Die sehe ich höchstens bei Muddy Waters, der mir nicht zu liegen scheint. Wobei ich von ihm nur frühe und sehr späte Sachen kenne. Aus den 60er nichts. Bei Elvis wäre ich auch skeptisch (mag von ihm hauptsächlich seine Rock’n’Roll-Tracks), aber ich würde mich überraschen lassen. :-)

THE FOLK SINGER ist ein eher untypisches Album von Muddy Waters. Seine Plattenfirma CHESS versuchte damit, auf den Zug des Folk- und – akustischen – Bluesrevivals der frühen 60er aufzuspringen und bewegte MW, der ja eigentlich für den elektrischen Blues steht, eine Platte „unplugged“ aufzunehmen. Heraus kam eine wunderbare Aufnahme: Fein, transparent klingend und emotional sehr intensiv. Der Versuch war nicht nur kommerziell sondern auch künstlerisch ein Erfolg! Eine Alternative wäre möglicherweise MW AT NEWPORT. Die kenne ich aber leider nicht. Vielleicht könnte die jemand anderes zum Kaffeekränzchen mitbringen? ;-)

Ja, und Elvis? Soviel kenne ich ja gar nicht von ihm: die üblichen Hits natürlich, die ganz frühen Sachen auf SUN und eben MEMPHIS. Auf dieser Platte rekapituliert er einen großen Teil des Spektrums, das ihn musikalisch geprägt hat: R’n’B, Gospel und Country. Fast so etwas wie ein Konzeptalbum. Einiges ist zwar auch scheußlich (I’LL HOLD YOU .. u.a.) aber anderes ist dann wieder großartig (LONG BLACK LIMOUSINE, POWER OF MY LOVE, GENTLE OF MY MIND u.a.). Die parallel veröffentlichten Singles SUSPICIOUS MINDS u.a. hole ich einfach mal mit ins Boot, so dass ich die MEMPHIS SESSIONS insgesamt für ein Meisterstück des King halte.

KrautathausDu hast exakt meine Lieblingsalben der jeweiligen Interpreten herausgesucht. Zum Kaffeekränzchen nimmst Du dann doch besser was anderes mit, denn die kenne ich schon in- und auswendig…

Hahaha! Freut mich!

Dabei ist die Auswahl ja gar nicht mal sooo originell. Das sind alles Kritikerlieblinge und/oder sogar auch kommerzielle Renner. Aber was spricht dagegen, auch mal was gemeinsam anzuhören, das allen gefällt? Oder umgekehrt gefragt: Was schlägst Du als Alternativen / Erweiterungen vor?

Ich selbst möchte meine 10er Liste auf 12 Nennungen (eine viel schönere Zahl! ;-)) erweitern:

Muddy Waters THE FOLK SINGER
Nina Simone SINGS THE BLUES
Aretha Franklin I NEVER LOVED A MAN …
Cannonball Adderley MERCY, MERCY, MERCY
Getz/Gilberto dto.
Antonio Carlos Jobim WAVE
Nick Drake FIVE LEAVES LEFT
Nico CHELSEA GIRL

Dusty Springfield IN MEMPHIS
FROM ELVIS IN MEMPHIS
Isaac Hayes HOT BUTTERED SOUL
Sly & the Family Stone STAND!

In dieser Reihenfolge können wir die gerne bei einem gemeinsamen Wochenende auflegen. Für das leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt. ;-)

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)