Re: Die 10 besten Alben der 60er

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go1
Gang of One

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Leicht verspätet (ich hatte keine Zeit fürs Forum) will ich noch kurz antworten:

Blitzkrieg BettinaIst neben Bowie nicht auch noch Patti Smith eine wichtige Hinweisgeberin?

Ich bin da gerade überfragt, aber Du wirst schon recht haben mit Patti, was die USA angeht. In Großbritannien war es aber auf jeden Fall Bowie, der die Kids auf Iggy und die Velvets gebracht hat; das kann man sich z.B. von John Robbs „oral history“ Punk Rock. Die ganze Geschichte bestätigen lassen.

Zum Thema „Einfluss“ noch: Klar sollte man seine Behauptungen auch irgendwie belegen können, aber die guten Künstler verarbeiten ihre Einflüsse ja zu etwas Eigenem und arbeiten ihre Inspirationsquellen so um, dass etwas Neues entsteht. Da kann es schon vorkommen, dass am Ende nur die Aussagen der Künstler als eindeutige Belege für die Inspiration übrig bleiben. Das würde ich akzeptieren, auch wenn dabei der Coolness-Faktor eine Rolle spielt. Was die beiden Beispiele Banshees und Throwing Muses angeht: Siouxsie Sioux und Severin haben in ihren frühen Interviews eben Roxy, Can und Velvet Underground als Einflüsse angegeben, wie Simon Reynolds in seinem Postpunk-Buch berichtet (schon der Künstlername Severin verweist auf „Venus in Furs“). Und als Kristin Hersh 1992 vom Melody Maker nach den „records that changed her life“ gefragt wurde, hat sie zwei Velvets-Songs in ihrer Liste untergebracht („Ocean“ und „The Black Angel’s Death Song“), neben Songs von X, R.E.M. und den Meat Puppets, deren Einfluss man vielleicht eher aus der Musik der Muses heraushören kann.

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To Hell with Poverty