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Mir fällt gerade auf, dass ich hier noch kein Feedback gegeben habe, daher mit nicht mehr ganz frischen Leseeindrücken: An der Diskussion fand ich bezeichnend, dass der Begriff des „Rebellen“ offensichtlich immer noch allgemein positiv besetzt ist und die Kritik dahin geht, ob man „seine“ Rebellen hier hinreichend repräsentiert findet oder eher die, die man als „Pseudo“-Rebellen empfindet. Dabei gibt das große Bild auf Seite 3 über den Gag hinaus doch einen wichtigen Fingerzeig: Es gibt den Rebellen nicht als Faktum, sondern es gibt den Rebellen als Projektionsfläche und den Rebellen aus eigenem Anspruch. Über den historischen „Robin Hood“ und seine Motivationen wissen wir nichts sicheres. Er ist ein Konstrukt, ein Idealtypus. Innerhalb der Robin Hood-Erzählung ist er Rebell durch Selbstermächtigung, der seine Legitimation durch den Beifall des Publikums erfährt.
Wäre dies ein Buch und keine Zeitschrift, hätte man diesen Gedankengang stringenter durchführen können und müssen. Aber auch so entfaltet sich durchaus unterhaltsam das Kaleidoskop derer, die als Rebellen gesehen werden oder sich selbst so sehen. Unreflektierte und unwillentliche Katalysatoren wie Elvis ebenso wie 24/7-Aktivisten wie Tom Morello, die sich ihrer eigenen Mission in entnervender Weise sicher sind und deren Botschaft am Ende doch nur „ich ich ich“ ist. Natürlich hätte ich auch gerne ein paar Musiker mehr gehabt, die mich unmittelbar interessieren, aber das wurde durch (für mich) Unbekannte wie z.B. Leonardo Plugge und Genya Ravan ausgeglichen. Ärgerlich fand ich nur Luci van Orgs Madonna-Kommentar, von Klischees strotzend – irgendwie total wichtig, aber nicht so gute Musik (sagt Luci van Org …), aber jetzt wird sie langsam peinlich (sagt Luci van Org …).
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