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Metallica
12. September 2009
O2 World, Berlin
Der 12.09.08. Der Tag an dem die Götter des Metals wieder in die deutsche Hauptstadt zurückkehren sollten und der Tag meines nun mehr dritten Metallica-Konzertes.. Pünktlich um 15.30 versammelten wir uns an der neuen O2 Arena in Berlin.
Zunächst sind wir in den O2-Fan-Shop gegangen und haben uns mit exklusiven Tshirts eingedeckt, die nur für diesen Abend angefertigt wurden. Die Shirts haben wie immer bei Metallica (oder jedem anderen großen Act) 30€ gekostet. Also haben wir uns angestellt. Der Einlass hat sich verschoben und so standen wir bis circa 19.00-19.15 draußen. Dann gings zum zweiten Teil des Einlasses und nach nochmal circa 20 Minuten waren wir dann in der Arena. Und die sieht wirklich unglaublich geil aus. Muss man wirklich sagen. Da haben sich die Investitionen für die Stadt gelohnt.
Wir sind direkt in den Innenraum gegangen und haben uns unsere Plätze ausgesucht. Es folgte über 1 Stunde aufgeregtes warten mit allerdings hochklassiger musikalischer Beschallung aus den Boxen.
Gegen 21.15 erläuteten dann die ersten Töne des Intro-Klassikers „Ectasy Of Gold“ und der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Alle sind total ausgerastet. Mit dem Herzschlägen des ersten Songs von „Death Magnetic“, nämlich „That Was Just Your Life“ kam die Band auf die Bühne und legten auch gleich mit besagtem Song so richtig los. Der Sound klang zunächst etwas dumpf, dennoch sah man der Band gleich diese unglaubliche Spielfreude an. Kirk und James waren die ganze Zeit nur am Grinsen. Diese Songs sind für solchen Tage einfach wie geschaffen. Es ging sofort weiter mit dem nächsten neuen Song „The End Of The Line“. Plötzlich war der Sound auch ganz anders, sozusagen fast perfekt. Metallica spielten sich bei den ersten beiden neuen Nummern um den Verstand.
Es folgte „The Thing That Should Not Be“ vom wohl größten Metal-Album aller Zeiten, „Master Of Puppets“. Den Song habe ich live schon zweimal gesehen und konnte mich deshalb gut aufs Publikum konzentrieren. Alle waren am toben und die Leute auf den Sitzplatzrängen hatten sich mittlerweile fast alle erhoben und die Pommesgabel in die Luft gestreckt. Nahezu alle 17.000 Fans bildeten einen gigantischen Metalchor um dann direkt mit „Of Wolf & Man“ vom schwarzen Album überrascht zu werden. Den Song hatte natürlich niemand auf der Rechnung. Aber nach der Ankündigung nur selten gespielte Songs+neue von „Death Magnetic“ zu bringen, konnte man ja mit einigen Sachen rechnen. Beim Song bildete sich eine Welle an in die Luft gestreckten Fäusten die sich Frontsau Hetfield entgegen warfen. Das Licht ging aus.
Maschinengewehre, Bombeneinschläge und laute Explosionen erklungen. Alle wussten was jetzt kommt. Die ersten Töne vom Klassiker „One“ setzten ein und damit verbunden natürlich wieder eine Gänsehaut. Dieser Song darf in keiner Metallicashow fehlen. Lars Ulrich hämmerte so doll, dass sogar seine Snare in die Brüche ging. Beim finalen Showdown des Songs gab es kein halten mehr.
Mit „Broken, Beat & Scarred“ und „Cyanide“ folgten zwei weitere neue Songs, die der Stimmung nicht schadeten. Das Publikum blieb am Ball und nahm die neuen Songs in die Herzen auf. Eine weitere Überraschung war dann „Frantic“. Wohl niemand konnte an diesem Abend erwarten einen Song vom so zu unrecht verschmähten „St. Anger“ Album zu hören. Doch die Massen ging drauf ein und brüllten einstimmig „Tic Tic Tic Toc“. So richtig glücklich wurde ich, als meine Ohren den Song „Until It Sleeps“ wahr nahmen. Eines meiner Lieblingssongs der Band und auch gleichzeitig eines der großen Highlights des Konzertes. Die Orientalik eines „Whereever I May Roam“ durfte natürlich auch nicht fehlen. Der Song kommt jedesmal gut bei den Fans an und scheint wohl auch der heimliche Album-Liebling der Band zu sein, so oft wie sie ihn spielen. Selten gibt es aber mittlerweile „For Whom The Bell Tolls“ zu hören. Umso glücklicher waren die Anhänger, als der Song gespielt wurde. Besonders Robert Trujillo am Bass, war wie immer eine Show für sich. Wie er in die Knie geht und wie ein Gigant seine unendlich langen Haare über die Bühne schwingt. Nun stand James wieder im Mittelpunkt. Das Intro von der neuen Single „The Day That Never Comes“ erklang und damit ein weiterer Gänsehautmoment. Wer den Song kennt, weiß wovon ich spreche. Der Song der ein Best of der größten Hits im entferntesten Sinne darstellt überzeugt auf ganzer Linie. Von den „Fade To Black“ ähnlichen Anfangsmomenten, über den „Unforgiven“ typischen Strophen und Refrain bis zum „One“ ähnlichen Schlußparts und Soli, war der Song einfach eine heftige Soundbombe, genial. Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Mit dem Meisterwerk „Master Of Puppets“ und dem Publikumsliebling „Blackened“ ging die Stimmung in der wohl ausverkauften Arena nocheinmal in die Höhe. Die Köpfe kreisten sich, Hände in die Höh und die Stimmbänder aufgedreht. Diese körperlichen Strapazen nahm man gerne auf sich um die größte Rock/Metalband aller Zeiten zu huldigen. Dann gab es eine kleine Pause von 2-3 Minuten, eine Ansprache und ein Dank an die zahlreichen Fans.
Ein besonderes Gimmick hat man sich für die Coverversion von „Blitzkrieg“ einfallen lassen. Circa 50 mit Wasser befüllte Ballons fielen vom Himmel und sprangen über den Fans hinweg durch die ganze Halle. Ein wirklich fantastischer Moment, denn die Band konnte es nicht lassen während des Songs auch ein paar Fussballeinlagen auf der Bühne von sich zu geben.
Es folgten zum Schluß noch das selten gespielte „Jump In The Fire“ vom Debütalbum „Kill’em All“ und das stark umjubelte „Seek & Destroy“ vom selbigen Klassikeralbum.
Ich habe Metallica nun 3x Live gesehen, aber noch nie habe ich die Band so voller Elan und Spielfreude gesehen wie gestern. Das war der absolute Wahnsinn. Der Kontakt zum Publikum war für eine Band dieser Größe nahezu unübertreffbar. Auch der Sound war boombastisch (auf den Sitzrängen wohl noch besser). Die Setliste hatte es wahrlich in sich. Denn endlich gab es mal nicht die üblichen Gassenhauer wie „Fade To Black“, „Enter Sandman“ oder „Nothing Else Matters“ zu hören, sondern die Favoriten der Fans.
Ein unvergesslicher Abend. Da es die Live-Premiere des neuen Albums war und zudem das allererste Konzert in der ganz neuen O2 World. Das war wohl die größte Album-Release-Party aller Zeiten. Ich kann mich sogar glücklich schätzen, da ich sogar noch ein Plektrum von Robert Trujillo (Bass) gefangen habe. Juhuuu.
Man darf dabei nicht vergessen, dass Metallica dieses große Event völlig ohne Gage gespielt haben.
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