Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 17.08.2008 › Re: 17.08.2008
@ Kluese
Stimmungsvolle Photos. Wie hast Du denn Deine Gäste spätabends dazu gebracht, mit Dir „Roots“ zu hören? Alkohol? Und was hat es mit dem dritten Photo auf sich?
@ dougsahm
Ach, wie schrecklich profan.
@ Freakwater
Danke für die Erinnerung, also…
@ Weilstein
Den perfekten „Einstieg“ in Willies Blues hast Du ja bereits geschafft. Ansonsten kannst Du nicht viel verkehrt machen, denn der Mann, mit dem ich die Initialen teile, hat selbst im hohen Alter noch äußerst hörenswerte Platten aufgenommen. Die in der Sendung gespielten drei Tracks entstammen zum Beispiel seiner 84er LP „Mighty Earthquake And Hurricane“. Noch besser ist „Hidden Charms“ von 1988, auch wenn T-Bone Burnetts Produktion wie so oft einen Tick zu geschmackvoll geriet.
Meine Blake-LP-Faves:
1. Home In Sulphur Springs
2. The Rising Fawn String Ensemble
3. The Fields Of November
4. Directions
5. Old And New
Dann „Whiskey Before Breakfast“, „Original Underground Music From The Mysterious South“, „Nashville Blues“, „Full Moon On The Farm“, etc.
@ Hat
Da hast Du, vermutlich unbedacht, eine Frage aufgeworfen, über die sich Exegeten seit über 30 Jahren in die Wolle kriegen: was will Wyman? „Ding-dong-dell, pussy’s in the well/ Who put that pussy down?“ könnte noch als Klage oder Anklage durchgehen, eine Katze betreffend. „Now’s the time I need a little pussy/ And that pussy just can’t be found“ wirft bereits die Frage auf, wozu der gute Bill gerade zum besagten Zeitpunkt so dringend einer Katze bedarf. „Oooohhh, need your pussy so bad“ schließlich überfordert den Hörer vollends, da es sich nun zweifelsfrei um ein ganz bestimmtes Tier handelt, dessen unmittelbare Präsenz vom Sänger herbeigesehnt wird, ohne daß er uns wissen läßt, welches teleologische Konzept sich hinter seinem Wunschdenken verbirgt. Zwar wird das Objekt seines Sehnens genannt, Zweck und Ziel bleiben jedoch im Dunkeln, durchaus verstörend. Was mag ihn plagen? Pathologische Katzenliebe womöglich. Oder führt uns der Künstler absichtsvoll in die Irre, indem er dem Text einen metaphorischen Mantel überwirft? Am Ende geht es ihm gar nicht um diese Katze, sondern um etwas anderes, gleichsam bedeutenderes, überlebensnotwendigeres. Eine höhere Instanz? Das Nirvana? Finden wir doch einfach Trost in der Gewißheit, daß schon größere Geister als Deiner und meiner an der Enträtselung gescheitert sind. Und hoffen wir für Bill, daß er in seiner Not erhört wurde. Armer Kerl.
--