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Einfach großartig. Das mit dem Bewerten und so weiter ist nur eine Sache, interessant ist es auch, Reviews auf Englisch zu schreiben, wenn so ein großes Publikum von Muttersprachlern über die Schulter schaut!
Aber im Ernst: beim ersten Mal habe ich einen ganzen Nachmittag damit verbracht, die Reviews einer 25-Jährigen aus Kanada zu lesen, die das sehr gut hinbekommt. Außerdem hat eine Friendlist auch Funktionen: es ist zu sehen, wie entsprechende Releases von den Favourite Usern bewertet wurden (optisch hervorgehoben), Reviews nach formalen Kriterien ordnen, Listen durchskippen über die Veröffentlichungen von diesem oder jenem Künstler.
Die Funktionen sind – gerade im Vergleich zu einem Text-orientierten Forum wie diesem – viel mehr mit den Funktionen von Datenbanken verknüpft und dadurch sehr luxuriös. Könnte mir gleich mit wenigen Mausklicks anschauen, wieviele Sterne Onkel Tom bei Yes gelassen hat und dr. music obendrein im Vergleich, dann über ein Album, das ohnehin chronologisch aufgelistet ist, vielleicht zu einer Bewertung kommen, die anders ist als andere, und mir dann die Top-Bewertungen desjenigen anzeigen lassen und immer so weiter.
Mit den von Sokrates immer wieder erwähnten Metallern habe ich noch nicht so viel Berühung gehabt, auch wenn ich dort seit 2005 bin. Aber ich kümmere mich auch nicht so sehr um weltweite Konsenslisten oder Top-Platzierungen von 1987, auch wenn es dort natürlich sehr gut geht. Bin auf sehr viele interessante Jazz-Leute gestoßen, Americana-People auch oder House-Franzosen, Klassik-Heinis, und anderen, die einfach nur den heißen Scheiß mögen. Erst gestern fand ich eine kommentierte Liste der Releases vom „Honest Jon’s“-Label. Im Diskussionsforum dort heißt der Jazz-Thread
There is so much more to Jazz than „Kind of Blue“ and „A Love Supreme“
und es gibt Threads wie The „Go Review That Album“ Game oder
I emailed Pitchfork Media about how much they suck. I hope they reply. =(
Zudem habe ich mich, als ich mich für Bob Dylan (und Neil Young) zu interessieren begann, in dem richtigen Umfeld aufgehoben gefühlt, weniger spießig und vor allem nicht mit dieser Lordsiegelbewahrermentalität, die lustigerweise gerade in Bob Dylans Ausland zum Beispiel von Deutschen gepflegt wird. Allerdings hat auch eine regional bezogene Adresse wie das RS-Forum unschätzbare Vorteile gegenüber RYM – aber das dürfte sich von selbst verstehen.
Das Publikum ist dort sehr international, was mir ausgesprochen gut gefällt. Es bietet ausgezeichnete Orientierungshilfen und egal, ob es nun Afrobeat, Alec Empire oder Alfred Schnittke betrifft habe ich dort sehr gute Bezugspunkte. Schließlich braucht man sich dort nicht allein zu fühlen, wenn man sich etwa für die Musik interessiert, die nicht viele in der Nachbarschaft erreicht. Vor einiger Zeit fand ich es sehr interessant zu erfahren, was in Detroit eigentlich zwischen 1968-1980 im Rock so los war. Von jemandem, der damals zwischen 18 und 30 war. Und wie der heute die White Stripes findet oder wie Led Zeppelin bei ihrem Detroiter Debüt vom Publikum aufgenommen worden waren (kühl), The Who aber gefeiert wurden usw.
Erst neulich habe ich einen Text eines 20-jährigen aus Houston über die neue Fleet Foxes gelesen, der mich verblüfft hat. Erkenntnis: Fleet Foxes ist für draußen, My Morning Jacket für die Bars. Glaube ich gern.
@Flint: 11 Artists, 96 Releases, 115 Cover und 1 Label hinzugefügt.
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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.