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MikkoIch finde schon, dass zunächst mal ein historische Aufarbeitung eines Themas die richtige Herangehensweise ist. Wie soll denn ein 20-Jähriger modernen Rap oder aktuelle Black Music richtig verstehen und einordnen ohne den geschichtlichen Hintergrund und eine gewisse Kenntnis der Entwicklungsgeschichte dieser Musik? Das ist ja gerade das Problem aktueller Rezeption (auch von so genannten Profis), dass kaum jemand weiß, woher eine bestimmte Musik kommt.
Ich bin also komplett anderer Ansicht als Sokrates. Wobei natürlich ein Bezug zu aktuellen Stilen und Entwicklungen sicher auch nicht vernachlässigt werden sollte.
Und was an der ersten Ausgabe von Sounds zu wissenschaftlich ist, das musst Du mir erstmal erklären Sokrates. Ebenso übrigens wie man mit so einer Sichtweise solch einen Nickname wählen kann.
Meinen Nick mit antiquiert-staubigen Einstellungen gleichzusetzen, wäre ein großer Fehler; dass genaue Gegenteil ist der Fall.
Das Blatt hat zu lange Lesestrecken, und im Verhältnis zur Länge haben die Geschichten zu wenig zu sagen. Weniger „wissenschaftlich” wären kürzere Beiträge mit weniger enzyklopädischem Anspruch („History”) und ein mit Kästen aufgelockerter, unhaltenderer Aufbau gewesen. (Stellenweise ist das da.)
Mit Deinem autoritären Bildungsansatz kommt man an jüngere sicher nicht ran, mal abgesehen davon, dass die wahrscheinlich keine Zeitschriften mehr lesen oder kaufen. Der Ansatz ist ein Relikt der 70er Jahre, als es noch zwei Fernsehkanäle, drei Radiosender und kein Internet gab.
Dass Du immer noch darauf stehst, überrascht mich nicht, überholt ist er trotzdem.
MistadobalinaJetzt bin ich aber sehr erstaunt. Natürlich ist das „ewig her“ – und? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich gerade junge Musikhörer für Geschichte und Ursprünge der Popmusik interessieren. Musik hat eine Zukunft, gerade weil sie eine Vergangenheit hat. Das wissen ja auch viele junge Musiker, die die alten Quellen nutzen und sie immer wieder zur Blüte bringen.
Die Frage ist, wie man ein Thema verkauft. Wurzeln ja – aber bitte nicht, indem man die uralte Namen vom Friedhof holt. In Deinem letzten Satz gibt’s Du Dir selbst die Antwort – über aktuelle Musiker die Wurzeln erklären, das meinte ich.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams