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Die Idee eines monothematischen Heftes über Musik finde ich reizvoll.
In der Ausführung hätte ich allerdings vieles anders gemacht. Mir war das Heft zu -wissenschaftlich, und damit dröge, und zu historisch, und damit zu weit weg von der Gegenwart – für mich zwingender Bestandteil einer Zeit (!)-Schrift. Geschichten wie die über den Blues vom Anfang des letzten Jahrhunderts sind bestimmt korrekt, aber doch ewig her – und heute doch wohl nur von geringem Interesse. Auch ein 35 Jahre (!) altes Interview taugt daher nicht als Titelthema.
Die Geschichten, die sich auf die Gegenwart beziehen, enthalten dagegen zu zuviel fluffiges Geschwafel, etwa die zu Winehouse/Adele/Duffy. Dto. auch der Eingangsbeitrag von F. Schäfer.
Mir ist klar, dass alles irgendwie abgedeckt werden sollte, aber die Geschichte über die weißen Schwarzen der Achtziger (M. Jackson, L. Ritchie) brachte wenig Neues. Im Gegenteil: Wer so ein Heft kauft, wird diese Namen und ihre Platten sicher kennen.
Dabei ist schwarze Musik über Rap und R&B doch so präsent und einflussreich wie nie – dazu hätte man viel mehr machen können, ja müssen.
So bleibt als eine der wenigen lesenswerten Geschichten die Northern-Soul-Reportage: Da war einer vor Ort, hat sich umgehört und erzählt mir anschaulich von dieser kuriosen Veranstaltung. Sehr unterhaltsam!
Ich hoffe, in der Rebellen-Ausgabe werden nicht nochmal monothematisch Herr Cobaine, Herr Hendrix und Onkel Bob wiedergekäut. Insofern: Glückauf!
Achso: Auf dem Titel müsste man noch viel stärker herausarbeiten, dass es sich um ein monothematisches Heft handelt.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams