Re: SOUNDS Nr. 1/08 (Black Music)

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tarkus

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Der Hofacker … Stattdessen haben wir ein nagelneues Heftkonzept für den Markt der Musikzeitschriften entwickelt und diesem Heft den Namen SOUNDS gegeben, weil’s ein toller Name ist und weil er zum Heft passt. Sicherlich auch mit dem Gedanken im Hinterkopf, das journalistische Renommee und die Unabhängigkeit dieser legendären Marke als Verpflichtung für das neue Heft zu übernehmen …

Warum passt der Name SOUNDS zu einem Magazin, das sich in der jeweiligen Ausgabe lediglich mit EINEM Thema beschäftigt … SOUNDS – gerade in seinem Pluralcharakter – assoziiert doch wohl eher eine gewisse Vielfalt … ?!! Eher hätte man das Magazin dann eigentlich auch so Richtung POINT oder THEMES nennen mögen … aber das hätte natürlich noch nicht einmal ansatzweise die Erfolgsquote hinsichtlich Assoziation wie SOUNDS erreicht. Und persönlich bin ich unverändert der Meinung, dass dies nahezu ausschließlich der Hauptgrund für die Namensgebung war.

Der Hofacker … Im Übrigen: SOUNDS ist seit 25 Jahren tot – es muss doch wohl erlaubt sein, die Geschichte dieser Marke nach einer so langen Pause mit einem neuem, zeitgemäßen Konzept fortzuschreiben …

Erlaubt: JA – aber mit diesem Konzept: NEIN

SOUNDS stand für „Neues“, „Unbekanntes“ etc. – und nicht für retromässige Aufsatzformen mit Hinblick auf Musikhistorie.

Der Hofacker … Was den Maibach-Vergleich angeht, der hier irgendwo auftauchte: Sooo toll war SOUNDS, bei allem Respekt, nun auch wieder nicht. Lest mal die alten Hefte, da ist weißgott nicht alles Gold, was mit dem verklärten Blick aus 25 Jahren Entfernung glänzt. Man merkt deutlich, dass die damals noch erheblich unprofessioneller arbeiten mussten, so mancher Schreiber kam handwerklich wie auch journalistisch über gehobenes Schülerzeitungs-Niveau kaum hinaus (was dem Blatt auch einen gewissen anarchistischen Charme verlieh) …

Du sprichst den Knackpunkt selber an: es ist der temporäre Blickpunkt … natürlich, erst recht heute, so an die 25 Jahre danach … alles irgendwie altbacken und überholt … aber damals … andere Musikzeitschriften schnitten doch deren Themenbereiche frühestens dann an, wenn die von den RecordCompanies angepusht wurden.

Der Hofacker … Und die heute zum Mythos gereiften Artikel von verdienstvollen Leuten wie Hilsberg oder Diederichsen führten das Blatt eben auch ins kommerzielle Abseits. Ich selbst, Stammleser in den 70ern, gehörte zu denen, die Anfang der 80er das Interesse an SOUNDS rapide verloren, weil es immer abgehobener und für meinen Geschmack uninteressanter wurde …

Da stimme ich Dir zu, aber die waren nie so mein Ding, alles was darauf abzielte einen pseudointellektuellen Touch zu erzeugen (weswegen ich mich immer mit der SPEX schwer getan habe und unverändert auch noch schwer tue).

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