Startseite › Foren › Kulturgut › Print-Pop, Musikbücher und andere Literatur sowie Zeitschriften › Zeitungen und Magazine › Sounds by Rolling Stone › SOUNDS Nr. 1/08 (Black Music) › Re: SOUNDS Nr. 1/08 (Black Music)
Bitte nicht als Miesmacherei missverstehen, nur eine optische Kurzkritik aus der Ferne, ohne eine Zeile gelesen zu haben (Kioskperspektive sozusagen):
Beim ersten Durchskippen fiel mir diese „R’n’B und R & B“-Geschichte aus dem RS-Forum ein, in der Mikko einmal meinte, für ihn sei das eine „Black Music“.
Werde das erste Heft sicher lesen, aber begeistert bin ich von den Themen nicht. Beim Northern-Soul-Thema hatte ich eine Diskussion vor Augen, in der sich Leute fragen, welche Relevanz „Black Music“ für die Leute von heute habe, und einer sagt Amy Winehouse und der andere Mark Ronson, der nächste Northern Soul und zack ist das Thema gebongt. Black Music als Begriff ordne ich Leuten zu, die heute eher 50 als 25 sind.
Im Buch des Franzosen Laurent Garnier über House und Techno gab es einen sehr lebendigen Abschnitt über Detroit und die Helden des Post-Motown-Sounds in Motor Town. Da war für mich eine Menge zu lernen, Jeff Mills und Mike Banks kommen ausführlich zu Wort, die Underground Resistance und so weiter. Das hatte textlich schon mal was vorgelegt. Davor in der Miles-Davis-Autobiografie die Miles-Sichtweise zu Black und zu Music.
Amy Winehouse ja, Miles Davis nein finde ich schon mal schwierig. Blues ja, Detroit mal sehen ist auch nicht das, was ich zeitgenössisch nennen würde – wenngleich Roots-orientierter Journalismus ja auch immer richtig und wichtig ist, wie man an der Beliebtheit der WD-Beiträge im Rolling Stone erkennt, und Detroit ist ja auch nicht mehr das Zauberwort von 1996, dennoch war das schon mal eine Spur.
Von Weitem riecht die Ausgabe wie ein Heft, das „uns“ das Thema Black und Music näherbringen soll. Ist es auch für jene, die ihre Interessen bereits ein wenig vertieft haben?
Um nochmal zum Anfang zu kommen: Sind unter „Black Music“ vor allem jene Stile gemeint, die marktprägend waren wie Blues, Soul, Disco, Rap und Schluss? Jazz fiele damit offenbar aus. Aber wie ist es mit dem heißen Scheiß? Oder dem von vor drei Jahren? Dubstep, Grime, was ist mit Santogold, The Bug, Flying Lotus und Kollegen? Und Chuck D. in allen Ehren, aber ist das Thema Rap wirklich schon so stagniert, dass es nicht wert wäre, aktuelle Leute hervorzuheben? Gleiches zum Titelbild. Ein Magazin mit dem Ohrstöpselmotiv des CD-Covers würde ich eher kaufen als eine Ausgabe mit dem Porträt des hochgeschätzten Ray Charles. Einfach, weil es heutig ist.
Zudem hoffe ich, dass der Beitrag über Prince diesen nicht gleichsetzt mit dem Kollegen Michael Jackson, der auch so gerne Weiß sein wollte oder ihn auf dieses Phänomen reduziert. Aber um die Musik geht es in diesem Beitrag offenbar nur nebenbei, vermute ich mal. Aber wie gesagt, erst wird gelesen, dann vielleicht mehr.
Themengorientierte Ausgaben zu bringen finde ich aber interessant, und Entwicklungsmöglichkeiten gibt es immer. Also: viel Erfolg!
--
Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.