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@JJ: Um es nochmal klarzustellen: Ich habe diese Forderungen gar nicht erhoben. Ich habe lediglich anhand eines anderen Beispiels die (Un)Logik der Argumentation beim Rauchverbot aufzeigen wollen. Deine Reaktion gibt mir in gewissem Sinne recht. Im einzelnen möchte ich mich nur zu folgender Aussage äußern, der Rest ist wichtig, führt aber vom Thema ab.
Joliet JakeDanke für die Steilvorlage. Das Beispiel ist nicht absurd, sondern schlicht falsch.
Opfer des Passivrauchens werden, wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe mindestens in fünfstelliger Höhe angegeben. Ich glaube mich an „40.000“ zu erinnern, belassen wir es bei „fünfstellig“, weil es sicher von den jeweiligen Quellen abhängt. Dagegen Verkehsrstote in 2007: Deutlich weniger als 5000, und damit weniger als halb so viel.
Die vom BVerfG genannte und in der Presse verbreitete Zahl ist 3300 Tote durch Passivrauchen, sie liegt damit deutlich unter der Zahl der Verkehrstoten (2007: 4949). U.a. deshalb hatte ich das Beispiel gewählt.
Deine Anmerkung hat mich jedoch veranlasst, der Zahl 3300 mal nachzugehen. Sie stammt aus einer Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums, die man hier downloaden kann:
http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2005/download/Passivrauchen_Band_5.pdf
Im Zusammenhang mit dem Rauchverbot in Gaststätten ist nun interessant, dass diese Studie nur das Passivrauchen im häuslichen Bereich betrachtet. Passivrauchen in der Freizeit (dazu zählt der Aufenthalt in Gaststätten) wird gar nicht und am Arbeitsplatz nur ergänzend in der Studie berücksichtigt, und zwar deshalb, weil es für Deutschland überhaupt keine empirischen Studien gibt!
Der Eindruck (der zumindest bei mir durch die Presseberichte zum BVerfG-Urteil) erweckt wurde, man könne durch das Rauchverbot in Gaststätten 3300 Leben retten, ist also schlicht falsch.
Zu DLs Argument der „Delle“ oder „an irgendetwas muss man ja sterben“: 87% der Toten aufgrund Passivrauchens waren älter als 65 Jahre. Es klingt zwar zynisch, aber so ganz unrecht hat er nicht.
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