Re: ROLLING STONE August 2008

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tugboat-captain

Registriert seit: 20.03.2008

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Normalerweise streite ich nicht um Bewertungen, sondern konzentriere mich rein auf den Inhalt, den ich dann ggf. nachvollziehen kann oder eben nicht. Aber auf das folgende minimale Sterngeschmisse muss ich auch mal druffhauen, weil das Medium eben doch Kritik an Bewertungen zulässt: So sehr ich eine Games-Rubrik im Rolling Stone schätze, so sehr verdattert…nein, geschockt war ich über die Wertung zu „Lego Indiana Jones“ von nur * 1/2. Nun ist es ja so, dass man, anders als in der Musik, sich in Computer- bzw. Videospielen an gewissen objektive Kriterien entlanghangeln kann, wenn auch letztlich wieder das Subjektive zum Tragen kommt (welcher Jugendliche spielt heutzutage noch pixelige Adventures?). Ich gehöre sicherlich nicht zur Zielgruppe von „Lego Indiana Jones“, aber aus (neben)beruflichen Gründen bin ich dazu angehalten, eben auch solche fragwürdigen VÖs näher zu prüfen und war mehr als erstaunt, wie gut es doch bei mir selbst ankam.
Daher muss ich die Kritik von Herrn Pohl ein wenig auseinanderpflücken, weil ich sie schlichtweg nicht nachvollziehen kann. Zunächst mal dieser Satz: „Die Grafik erinnert an Amiga-Zeiten.“ Ich kann hier nur vermuten, dass der Fernseher/Bildschirm von Herrn Pohl schon vor dem Spielen einen schweren Schaden genommen haben muss, aber Amiga-Grafik ist mindestens eine halbe Weltreise entfernt. Eigentlich noch viel weiter. Selbst wenn man es eher ungenau nimmt, würde icht nicht mal auf die Idee kommen, die grafischen Gegebenheiten mit Konsolen der End-Neunziger-Jahre zu vergleichen. Ganz im Gegenteil: Comicartig, hochauflösend, zeitgerecht und…ja..auch recht putzig. Dann weiter: „Steuerung, Handlung und Rätsel sind von so traniger Machart, dass man das Werk für ein Relikt aus den Neunzigern halten könnte.“ Ich stelle mir da erstmal die Frage: Soll das nun ein Kompliment oder bissige Kritik sein? Denn in Sachen Rätseln und Handlung haben diverse Früh-Neunziger-Spiele immer noch die Nase vorn, von da aus dürfte der geplante Schuss nach hinten los gehen. Wenn mit der grundsoliden Steuerung Probleme bestehen, sollte dazu übergegangen werden, auch den anderen Arm zu benutzen. Das sage ich als Spieler, der immer ein wenig länger braucht, um sich auf Steuerungselemente einstellen zu können.
Liebe Redaktion, könnt ihr mir bitte die Adresse von Herrn Pohl geben? Sagt ihm, dass ich vorbei komme und die XBox mitbringe. Er soll Chips und Cola besorgen und ein entsprechendes Nachtlager aufschlagen – so macht man das doch unter Gamern. Es wird gezockt bis die Wertung gerade gebogen ist. Bis dahin: Kauft dem Mann einen ordentlichen Fernseher! Und lasst ihn nicht mit Kanonen auf vermeintliche Spatzen schießen.

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