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Ich habe ein paar Tage frei und höre mich gerade durch die Alben durch, die mir im Jahr 2008 eigentlich hätten gefallen müssen, die mich aber bisher einfach nicht begeistern konnten. Bei manchen hat es nichts genützt, bei ProVISIONS allerdings hat das „Wiederhören“ einen erstaunlichen Stimmungsumschwung gebracht.
Während es draußen (um diese Uhrzeit) gerade kalt wird, erwärmt mir besonders Spiral das Herz. Beim Rausstarren in die Nacht wirkt wie es ein Leonard-Cohen-Lied, das Cohen nie geschrieben hat. Ich denke, die Wirkung kommt nicht zuletzt daher, dass es nach dem witzigen Increment of Love genau richtig platziert ist. Mich stört allerdings der Chor am Schluss.
Das komplette Album braucht wohl noch ein paar Durchläufe, aber es ist eine klare Tendenz nach oben zu erkennen. Allein die folgenden 3 Lieder (nacheinander gehört) sind schon das investierte Geld wert:
Krautathaus
„Increment of love“ ist neben „Pitch and Sway“ mein Lieblingstrack. Schon seit langem habe ich nicht mehr so lachen müssen, wie Howe die Eigenschaften des menschlichen Erbguts, Zellen, Chromosome, Moleküle zum Leben erweckt.
Die Tremolo sehr dominant im Vordergrund, singt er von „Happy little cells, flippin‘ from her lip…and spending the night screaming for the mothership“.
So sexy war schon lange kein Stück mehr seit „Temptation of egg“.„Spiral“ ist nun der ruhige klassische Jazzformationstrack, wie wir ihn auch von ein paar Titeln von „Chore“ kennen…ein ruhiges Stück, das bei Kerzenschein bestimmt niemand kalt läßt.
Henriette Sennenvaldt unterstützt Howe beim Refrain, und der Voices of Praise Chor noch dazu, in einem Moment als das Piano eine kurze düstere Einlage spielt. Gespenstisch und doch faszinierend.Wer nun von der gepriesenen fantastischen Produktion einen Vorführtrack braucht: „Pitch and Sway“ ist er in Perfektion.
Hier verarbeitet Howe nochmal alle Ideen der ersten Hälfte des Albums, um es den Kritikern zu zeigen, die von „selbstzerstörenden“ Ideen der letzten Alben gefaselt haben.
Selten war ein Track von Giant Sand so konzentriert und unglaublich stimmungsvoll auf den Punkt gebracht, wie auf diesem hier.
Wenn Howe mit Lucie Idlout die Zeile „there’s a mother giving birth to a fine son – she swears by the blood he’s going to shine like the sun“ singt, ist das einer der größten und bewegenden Momente des Albums.
Der Song klingt aus, Howe nimmt die „akustische“ und stößt ihn nochmal an, um ihn zum Abschluß zu bringen. „Living every day with the pitch and the sway“.
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C'mon Granddad!