Re: "Hamburgs Klublandschaft verödet"

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nail75

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ClauPopuläre Musik verdient eine staatliche Förderung genauso wie klassische Musik.

Das sehe ich zwar ähnlich, aber hier ist das Problem: Klassische Musik ist im Vergleich zu Pop extrem teuer. Das liegt u.a. daran, dass man sie ab einem gewissen Niveau eigentlich nur professionell betreiben kann und dass man eine umfassende Ausbildung benötigt. Wer wirklich hervorragende Konzerte und Opernvorstellungen besuchen will, braucht Profis, die auch Geld verdienen müssen. Und zwar nicht den Starpianisten oder die Starsängerin, sondern auch den siebten Geiger links hinten in der Ecke, den niemand sieht. Und man braucht ein professionelles Umfeld, mit Catering für das wohlhabende Bildungsbürgertum sowie Konzertsäle, die etwas hermachen und gute Akustik bieten. Man kann aus guten Gründen sagen, dass die Subventionen für klassische Musik zu hoch und die für Popmusik und Jazz zu niedrig sind, aber die Ausgangslage ist unterschiedlich. Und natürlich hat die klassische Musik in Deutschland einen besonders hohen Stellenwert, im Gegensatz zur Popmusik.

Dazu kommt noch eines. Ein Orchester oder ein Opernspielhaus zu zerstören, ist leicht. Man verweigert ihm einfach die Mittel. Damit vernichtet man jedoch eine Institution, die sich nicht wieder einfach herstellen lässt. Im Popbereich ist die Situation anders: Natürlich ist es schlimm und bedauerlich, wenn ein Veranstaltungsort schließt, aber es ist nicht so schwierig, einen kleinen und mittleren Veranstaltungsort für Popmusik herzustellen und betreiben, wie ein Opernhaus.

Was mich an der Kampagne des Molotov gestört hat, war einiges. Ich habe auch nie verstanden, was genau die Stadt denn tun soll – Geld für das Molotov? Und was ist dann mit den übrigen Clubs, die müssten ja auch (zusätzlich?) Geld erhalten. Liegt das Problem vielleicht ganz woanders, nämlich in den Veränderungen in gewissen Hamburger Stadtteilen, die einfach solch kleine Clubs verdrängen? Dagegen zu arbeiten ist schwer, wenn die Immobilienhaie erst einmal Blut gerochen haben, lassen sie kaum locker. Aber vor allem stört mich, das was JT gesagt hat: Es wird eigentlich überhaupt nicht klar, was das Problem ist und wie man es lösen kann.

Der Vergleich mit den Großveranstaltungen in Hamburg hinkt ja auch. Das ist ja eine ganz andere Liga, so etwas schafft nicht nur Umsatz, das schafft auch ein deutschlandweites Image bei den paar Tausend Leuten, die im Jahr das Molotov heimsuchen.

Edit: Ich sehe gerade den Beitrag von m.c. Wenn das stimmt, wirft das natürlich auch ein ganz anderes Licht auf die Situation.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.