TequilaDealerGelungenes Album. Die ersten 4 Songs brennen richtig. Was High Horse auf der Platte zu suchen hat, weiß der Geier. So ein mieser Song.
(Get Off Your) High Horse Lady ist sicher ein Song, der polarisieren wird. Nicht nur deshalb erinnert er mich an Magic Pie. Persönlich hätte ich das Bumm-Klatsch-Bumm-Klatsch auch nicht gebraucht, davon abgesehen gefällt mir der Song aber recht gut. Aber mir hat ja auch schon Magic Pie gefallen… Den Schwachpunkt des Albums orte ich vielmehr bei Ain’t Got Nothin‘. Das ist ein uninspirierter, lärmender Stomper, der vielleicht auf Standing On The Schoulder Of Giants oder auf Heathen Chemistry gepasst hätte, auf Dig Out Your Soul aber nur stört.
Was mir an Dig Out Your Soul so gefällt, ist, dass zu keinem Zeitpunkt die grosse Geste gesucht wird. Kein Stop Crying Your Heart Out, kein Let There Be Love. Vielmehr zeichnen sich die Songs durch eine gewisse „Bescheidenheit“ (!) und, ja, Lockerheit aus. Exemplarisch hierfür ist Soldier On. Traditionsgemäss werden Oasis-Alben ja mit schwelgerischen Hymnen abgeschlossen; und auch Soldier On lädt zum Schwelgen ein. Entgegen der Meinung von musicradar will Soldier On aber mitnichten dem epischen Champagne Supernova nacheifern, sondern hält sich angenehm zurück, wirkt dabei aber nicht minder vereinnahmend. Die weiteren Highlights neben Soldier On sind meines Erachtens The Turning, Waiting For The Rapture und vor allem I’m Outta Time. Übrigens: Der Gesang von Liam ist auf Dig Out Your Soul wieder deutlich besser – so berührend wie auf I’m Outta Time hat man ihn sogar noch kaum je singen gehört.
Ich bin gespannt, wie das Album hier und im Stone aufgenommen werden wird. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es im Stone entweder eine Wertung nördlich von vier Sternen oder aber einen Totalverriss geben wird. Eine unauffällige drei-Sterne-Wertung liegt nicht drin.
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