John Fogerty auf dem Killesberg (06. Juni 2008)
Rockige Eröffnung der Freiluftsaison
Stuttgarter Nachrichten 07. Juni 2008 von Michael Riediger
Er hat jahrzehntelang wegen Knebelverträgen darauf warten müssen, seine Songs zu eigenem Nutzen spielen zu dürfen. Jetzt lässt sie John Fogerty umso befreiter von der Leine. Seine Welttour heißt „Revival“, ein Hinweis darauf, dass sich das Mitglied der Rock’n’Roll Hall of Farne seit seinem Zerwürfnis mit Creedance Clearwater Revival wieder gefangen hat.
Aber das Programm besteht überwiegend aus CCR-Songs, die sich über 100 Millionen Mal verkauften und den inflationären Begriff Klassiker tatsächlich verdienen. „Proud Mary“, das sogar Elvis aufnahm, oder „Have you ever seen the rain“, eine der kraftvollsten Rockballaden aller Zeiten, klingen auf dem rappel vollen Killesberg, bei permanent mitsingendem Publikum, so frisch wie eh und je. Und Titel wie Klang blieben relativ unverändert, hat doch Fogerty, wie immer im karierten Baumwollhemd, seine kräftige Stimme ebenso behalten wie den sägenden Gitarrenstil, der sich auch aus fünf Gitarren heraushören lässt.
Die Rhythmusgruppe auf dem Podium spielt mit den Session-Cracks Kenny Aronoff (Drums) und David Santos (Bass) zwar variabler als jene bei CCR, aber ähnlich trocken. Und gerade wegen dieser nostalgischen Anklänge feiert das Publikum eine Rocklegende.
--