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nail75
Ich habe schon seit längerem den Eindruck, dass die Bedeutung des „Miterlebens“ hier im Forum massiv überschätzt wird. Darauf haben diejenigen, die 1968 (beispielsweise) miterlebt haben übrigens schon mehrfach hingewiesen. Man hat das keineswegs so eindeutig empfunden, wie es heute erscheinen mag, alles war verwirrender und ungeordneter. Im Rückblick vereinfacht sich eben manches. Auf das „Zeitgefühl“ von Individuen würde ich nichts geben. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man 1968 in Freising oder in Berlin war und dennoch haben beide das Jahr erlebt. Mit anderen Worten: Das was Du heute mit 1968 verbindest, muss mit der Erfahrung von 70% der Jugendlichen, die das Jahr erlebt haben, nichts zu tun haben. Nur im Nachhinein wurde klar, dass sich etwas verändert hat.
nail, ganz so war es nun gerade 1968 und den darauffolgenden Jahren nicht. Ich und meine Altersgenossen wussten sehr wohl, dass wir Teil einer Bewegung waren, die etwas in Gang setzte, auch man nicht immer unmittelbar beteiligt war. Und selbst wenn man gegen diese Veränderungen war, so war man sich dessen doch gewahr. Und natürlich hatte das auch mit der Musik zu tun, die gehört wurde. Ähnlich war es wohl auch Ende der 70er mit Punk und Wave.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)