Re: Deutschsprachige Musik

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pelo_ponnes

Registriert seit: 13.04.2004

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Go1
Der Rest des Heftes hat mich beim ersten Durchblättern nicht davon überzeugt, dass ich es mir kaufen sollte, aber ich werde nochmal reinschauen. Die Liste der „60 Songs, die bleiben“ riecht allerdings wieder nach Populismus. (Ein Beispiel: Chris Wiesner bestätigt den Formatradiohörern unter den Lesern, dass Silbermond „gute Musik“ machen, mit „Charme“ und „Ambition“.)

Ich habe das Heft gestern gekauft, aber noch nicht darin gelesen.

Obige Bemerkung bezüglich Musik wie Silbermond stößt mir aber wieder mal sauer auf. Ich liebe das traditionelle Radio und hasse aber das Formatradio. Ich würde gerne wieder mehr traditionelle Radiosender hören, bleibe aber meistens in den letzten Jahren bei Spezialsendern im Internet hängen, eben weil ich Unbekanntes hören will. Ich suche ständig nach unbekannteren Stücken und B-Seiten auch von Bands, die für mich nur in der zweiten Reihe stehen, einfach, weil ich wissen will, was die sonst noch so gemacht haben und nichts verpassen will. Ob ich das dann kaufe, ist eine andere Frage, eher nicht. Ich würde mal behaupten, dass ich ziemlich viel Musik kenne, aber trotzdem komme ich zu dem Ergebnis, dass Silbermond oder Rosenstolz für mich gute und recht originelle deutsche Acts sind, die in ihrer Herangehensweise an die Musik durchaus Ehrgeiz an den Tag legen und somit seriöse Musiker(Innen) sind. Es gibt für mich sogar fantastische Sachen, wie Herzensschöner.

Ich finde es schon arg ignorant, Leuten, die diese Sachen mögen, zu unterstellen, sie würden sich nur oberflächlich mit Musik beschäftigen. Das Gegenteil ist oft der Fall. Nur weil viele Formatradiohörer Silbermond gut finden, heisst das im Umkehrschluss ja nicht, dass die Musik deswegen schlecht ist, weil sie im Radio gespielt wird. Umgekehrt ist auch nicht alles gut, was der breiten Masse nicht bekannt ist. Ich finde, dass im Formatradio viele großartige Stücke laufen. Mein Problem dabei ist nur, dass es immer dieselben sind, die ich ohnehin schon kenne.

Ich frage mich also, warum immer diese snobbistische Haltung, gerade wenn es um Künstler aus dem eigenen Land geht? Aber dann Dusty Springfield gut finden, was im Grunde in eine ähnliche Richtung geht (aber nicht deutsch ist, und vor allen Dingen ja von den Experten „abgesegnet“ ist). (Wohlgemerkt, ich finde die Dusty großartig und sie hat wohl noch eine bessere Stimme).

Und noch etwas: Tokio Hotel mögen eine Teenieband sein, und ihr Auftreten wirkt auf mich oft eher belustigend, das ändert aber nichts daran, dass ich „Durch den Monsun“ für eine ziemlich gute Nummer halten.

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