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The Sad Riders – Lay Your Head on the Soft Rock
„Wer Chris Wicky schon live allein mit seiner Gitarre auf einer Bühne erlebt hat, den wundert dieses Album nicht. Alle andern, die Chris vor allem als Sänger von der Lausanner Rockband Favez kennen, dürften über sein Singer-/Songwriter-Album «Lay your head on the soft rock» überrascht sein. Auf diesem Album huldigt Chris seiner Liebe für traditionelle amerikanische Musik, von Americana über Country bis hin zu Bruce Springsteen. Chris über sein Album: «Ich hatte diese Songs im Kopf. Einsame, Spät-Abends-Songs. Songs über Leute, die was falsch gemacht haben. Leute, die in meiner Strasse rumhingen und auf den Mann, die Frau oder wen auch immer warteten. Ich mochte diese Songs, und dachte, dass zehn davon eine gute Geschichte abgeben würden.» Und dies tun sie. Mit seiner unverkennbaren Stimme erzählt Chris in zehn Songs eine Geschichte, die berührt und die man immer wieder anhören kann. Chris nahm die Songs zusammen mit Gitarrist Greg von Chewy, Bassist Fig von den Magicrays, Schlagzeuger Fabrice und Keyboarder Yvan von Favez auf. Chris: «Wir nahmen die Songs sofort auf. Einfache, sanfte Songs, die wir so sanft und ruhig spielten, wie wir konnten.» Entstanden ist das ultimative Album für alle (Kopf-)Reisenden. Für beste Singer-/Songwriter-Musik muss die Fahrt über den grossen Teich nicht mehr angetreten werden.“
Dem Titel treu, startet das Album mit “The Plans and the high roads“ gleich soft und geschmeidig. Die wunderbare und zerbrechliche Stimme von Chris Wicky streift mit leichter Gitarrenunterstützung durch den Raum und lässt einem träumen. Mit einem zweiten Song ( “Maybe juts on fridays“) erkennt man dann auch den Countryeinfluss und die Liebe Wickys zu traditioneller amerikanischer Musik. Kurz aber heftig drängt sich einem der Name Lovett auf. Doch eben nur kurz, denn mit 2 weiteren Songs finden die traurigen Reiter wieder auf die melancholischere Strasse zurück. (man schaue sich nur diesen Hundeblick auf dem Cover an. Treffender geht’s nicht) Es hebt sich sofort wieder die Stimme von Chris Wicky ab. Wunderbar, und man fragt sich, warum man noch nicht früher von diesem jungen Mann gehört hat. Klar ist Favez dem Schweizer Publikum ein Begriff, doch hat man da eine völlige andere Musik in Erinnerung. Eine solche Klangperle hätte man sich in dem kleinen Land wohl gar nicht mehr zu träumen gewagt. Mit “Ace“ erreicht dann das Debutalbum der Welschschweizer seinen Höhepunkt. Stark, wie der Song mit dem von Piano und Vocal getragen so dahinschlummert und dann schliesslich durch einen leichten Einsatz von Drums und Gitarre, wieder aus dem Halbschlaf gerissen werden kann.
„So I had these songs. And they were late night, solitary songs, songs about people who had done wrong, people I knew, or I knew existed, people who hung around my street waiting for the man, the girl, or whoever felt like coming around. I liked the songs, and I thought the ten of them together told a pretty good story. A story from Lausanne, Switzerland, where I come from, but also, hopefully, one that most people in their late 20’s and early 30’s could relate to.“
Und wie es angefangen hat hört es dann auch auf. Mit “J-M“ (meinem persönlichen Lieblingssong des Albums) geht’s zurück nach Amerika, wo Americana und Country grüssen lassen. Mit den letzten gut 3 Minuten, findet schliesslich auch der Soft Rock, wie in die Sad Riders wohl verstanden haben, wieder seinen Platz und eine wunderbare Platte findet ihren Ausklang. Schon vorbei? Ja, und nicht pberrascht sein, wenn man sie gleich noch einmal auflegt. Mir persönlich hat es jedenfalls sehr gut gefallen, den Kopf immer und immer wieder auf den Soft Rock zu legen.
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