Re: Aktuelle Geheimtipps

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tugboat-captain

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The One AM Radio – A Name Writ In Water
(Level Plane; VÖ:27.04.04)

Ein stiller Ozean und ein bewölkter Himmel präsentieren sich auf dem Cover. Man sollte keineswegs einen Rückschluß auf die Musik The One AM Radio ziehen. Denn diese präsentiert sich so warmherzig wie es eben kein Ozean sein kann, vor allem ohne Aussicht auf ein Ufer und die Hoffnungslosigkeit keines zu finden.
The One AM Radio ist ein Zwei-Kopf-Band – Zum einen der Mastermind (Sänger, Gitarrist, Electronics, Arrangements) Hrishikesh Hirway und die Violinistin Jane Yakowitz. „A Name writ in water“ ist ihr zweites Album nach dem Debut „The Hum of the Electric Air!“.
Während sich der Erstling mit poppigeren, hymnischeren Songs beschäftigte und die Violine schnelle Melodien beitragen konnte, verzaubert der Nachfolger mit Langsamkeit, gibt viel Raum für den Hörer und dann doch dem stillen Ozean recht.
„A Name writ in water“ beginnt verhalten, distanziert und Hirway fordert mit zwei disharmonischen Songs gleich zu Anfang den Hörer heraus. Violine ist nicht gefragt, leichte Elektronik und ein unaufdringliches Gitarrenspiel sind das Markenzeichen dieses Album und nur diese zwei Songs bilden eine Ausnahme mit verwirrender Elektronik. „Under thunder and gale“, der 2. Song, läßt gar Dance-Beats den Background bestimmen und einzelne Himmelschöre schaffen es nicht den Beats Einhalt zu gebieten und Harmonie zu verbreiten. Aber mit dem folgenden Kleinod „Drowsy Haze“ scheint alles vergessen. Eine sommerliche Melancholie stellt sich ein und Jane Yakowitz gibt ihr Paradeinstrument zum Besten; ein leises Wispern von beiden und „…deep in my lungs“ huscht über die Lippen der Protagonisten und den Ozean.
Das Album behält seine Ruhe bei und Hirway singt und erzählt Geschichten die eine gewisse Lagerfeuerromantik erzeugen. Seine Texte geben Hoffnung und weisen ein Lebensgefühl auf, das fernab liegt vom Städtischen, vom Streß unseres Alltags und weist eine naturverbundene Spontanität auf.
Wahrscheinlich lebt er wirklich fernab von allem, auf einer kleinen Insel im Ozean und läßt sich betören von Violinenklängen und Wellenrauschen – wo zu hören? – auf „A name writ in water“.

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