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Slowblow – Slowblow
(Indigo, VÖ:07.06.04)
Slowblow kommen aus Island, und wer vermag nicht bei diesem kleinen symphatischen Ländchen direkt an musikalische (avantgardistische) Größen, wie
Björk oder Sigur Ros denken. Slowblow sind vielleicht oberflächlich gesehen in diesem Kontext zu Hause. Aber während sich Björk so langsam im Nirvana der Arrangments verliert und Sigur Ros mit „( )“ den epischen Bombast liebgewonnen haben, bleiben Slowblow doch eher zu Hause, und das meine ich jetzt wirklich so, wie ich es schreibe.
Slowblow gibt es schon seit 10 Jahren, aber viel zustande gebracht haben sie bisher nicht. Ihr selbstbetiteltes Album, ist nach den Veröffentlichungen „Quicksilver Tuna“(1994) und „Fousque“(1996) erst ihr drittes, wenn man mal von dem Soundtrack zum Film „Nói Albinói“ absieht, der sie aber etwas bekannter gemacht hat, in Europa.
Ihr neues Album ist wunderbar, ich hatte das Glück es schon als Promo-CD vorzuhören. Am Anfang hat man es durchaus schwer in das Album einzusteigen. Trotz der Aufnahme im heimischen Wohnzimmer, gibt es eine Vielzahl von Klängen und Tönen, die so wunderlich erscheinen das man sich Fragen muss, sind das noch Instrumente, und tatsächlich, so manch ein Song wird von einer surrenden Nähmaschine begeleitet. Aber nach mehrmaligen Hören verschwinden dieses obskuren Geräusche und ein Wohlklang stellt sich ein, Gitarre, Orgel, das Scheppern der metalenen Gerätschaften, die Nähmschine, alles verbindet sich langsam. Mag mag an die islänsischen Landschaften denken, oder an Videos von Sigur Ros. Slowblow haben sich der Langsamkeit verschrieben, und so sollte man dieses Album auch „anpacken“, behutsam und viel Zeit geben (Sicherlich werden Freunde von Belle&Sebastian, ihre Freude an Slowblow finden). Denn hinter all den, auf reduzierten Klang basierenden Frickeleien, steckt Bombast, nur kein epischer -Wohnzimmer-Bombast.
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