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ferryDann wird das Kapitel zwar nicht lang, aber spannend
(Kerry Dancers habe ich mal vorgemerkt)
Die Riversides sind generell nicht mehr so einfach zu finden wie die drei Blue Notes… aber sie lohnen eigentlich alle, also greif einfach zu, wenn Du eine davon siehst! Hervorragend finde ich auch „Johnny Griffin Sextet“ und „Way Out“ (im Quartett), aber wie gesagt, eigentlich lohnt jede!
Was die Sideman-Auftritte betrifft: die „Serenade to a Bus Seat“ von Clark Terry ist sehr leicht zu kriegen, aber nicht ganz sooo toll (ich hab im Terry-Thread drüber geschrieben). Wesentlich besser finde ich Nat Adderleys „Branching Out“, auf der die Three Sounds (das Trio von Pianist Gene Harris) als Rhythumsgruppe fungieren. Vielleicht manchmal ein wenig klischiert, aber sehr in the pocket, wie alles von den Adderleys.
Dann ist Griffin auf Chet Bakers eigenartigem, nur halbwegs erfolgreichem aber sehr hörenswerten „In New York“ dabei, neben Pianist Al Haig. Auch mit Art Blakey gab’s ein paar schöne Alben, das beste darunter ist wohl „A Night in Tunisia“ (das VIK-Album, das bei BMG/RCA Bluebird als CD erschienen ist in der schönen „Bluebird First Editions“-Reihe – nicht mit dem gleichnamigen Blue Note-Album zu verwecheln), aber auch „Cu-Bop“ macht gerade wegen Griffin Spass! Und natürlich das Album mit Monk… zu diesen Alben mehr im Blakey-Thread!
Auf Blue Mitchells Debut „Big 6“ war Griffin neben dem Leader und Posaunist Curtis Fuller zu hören. Auch mit Posaunist Bennie Green hat Griffin eine tolle Frontline ergeben, zu hören auf „Glidin‘ Along“, er wirkte auf Tadd Damerons leider letztem Album „The Magic Touch“ mit, trat mit Raymond Fol als Hauptsolist in einer recht gelungenen Jazz-Adaption von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ auf und spielte mit Vibraphonist Johnny Lytle (und Bobby Timmons) auf dem schönen aber etwas harmlosen „Nice and Easy“ (Lytle ist generell etwas harmlos, aber ganz hübsch).
Dann gab’s die tollen Live-Aufnahmen mit Wes Montgomery und dem Wynton Kelly Trio (auf Wes‘ „Full House!“, eine Live-Aufnahme, die auch problemlos auf CD zu finden ist. Griffin nahm ebenfalls schöne Alben mit Ira Sullivan („Blue Stroll“), Wilbur Ware („The Chicago Sound“), A.K. Salim, Ahmed Abdul-Malik und Randy Weston auf.
Als Griffin in den 60ern nach Europa übersiedelte, spielte er u.a. 1964 einige Male mit Bud Powell, dann war er lange Zeit Mitglied der Clarke-Boland Big Band, da hoffe ich im betreffenden Thread auch bald mal wieder weiterzuberichten, bis zu den Sessions mit ihm bin ich bisher noch nicht gekommen.
In den 70ern spielte er dann auf diversen Pablo-Jams mit, etwa mit Dizzy Gillespie und Count Basie, in den 80ern wirkte er in der Paris Reunion Band mit, einer guten Hardbop-Band u.a. mit Woody Shaw und Dizzy Reece, Slide Hampton und Nathan Davis.
Dann in den 80ern begann er wieder vermehrt unter eigenem Namen aufzunehmen (eigentlich schon Ende der 70er, für Milestone, Verve u.a.), auch da gab’s nochmal eine Reihe schöner Alben.
Das als ganz groben Abriss… ich glaub ich kenne kein schwaches Album von und mit Griffin!
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