@ Hat
Nein, keine Single. Alle drei MW-Tracks entstammen der LP „Wilhelm“, die 1976 von „Zigzag“, einem der wichtigsten Fanzines jener Tage, in Verbindung mit dem Lizenzeigner United Artists veröffentlicht wurde und Material enthält, das sonst in einer UA-Schublade verschwunden wäre. Wilhelm galt als nahezu unverkäuflich. Das inzwischen inflationär gebrauchte Wort „Maverick“ wurde wahrscheinlich für ihn erfunden.
@ Bruder Michael
Die Geräusche-Dramaturgie bei „Me And My Uncle“ macht erst die Doppelbödigkeit aus, wenn nach der Schilderung von Lug & Trug die Strings einsetzen, während die Story richtig böse wird. Das Ende ist wicked. Bin immer wieder hin und weg. Was Du in „Frisco Band“ als „hip hop or down“ hörst, heißt „up or down“. Der Song bezieht sich darauf, daß Loose Gravel seinerzeit nicht bei „Last Days Of The Fillmore“ mitmachen durften, weil Bill Graham nur big name artists dabei haben wollte. Es kam zwischen Wilhelm und Graham darüber zum Streit und Mike verabschiedete sich mit den Worten: „Fuck you and thanks for the memory“. Loose Gravel spielten dann schräg gegenüber in einem kleinen Club ihre Trutzhymne „We’re the Frisco Band“ (Betonung auf „we’re“), während im Fillmore ein einigermaßen San-Fran-ferner Starauftrieb stattfand. Ich erkläre Dir das nur, weil Du ja die Texte von Wilhelm und Loose Gravel „ziemlich schwach“ findest. Deine Einschätzung von Little Feat als „nette Blues-Rock Band, aber auch nicht mehr“ bleibt Dir natürlich unbenommen, auch wenn sie mit Blues-Rock nie etwas zu tun hatten.
@ Napo et.al.
Mike Spenser, Mastermind der Cannibals, kam ursprünglich aus Brooklyn, wuchs dann aber als Kopf diverser Bands, most notably The Count Bishops, zu einer zentralen Figur der Pubrock-Wirren um ’75 heran. The Cannibals waren neben den Pirates damals die heißeste Live-Band im Soho-Triangle von Rock’n’Roll, R&B und Trash. Die gespielte erste Single erschien ’78 auf Big Cock Records, ist beidseitig brillant (war hoffentlich zu hören) und hat gemäß Record Collector RRPG derzeit mint einen Wert von 6 Pfund. Wohl einer der gröbsten Fehler im Guide, denn das letzte Mal, als ich eine mint copy im Angebot sah, vor ca. 10 Jahren bei einer Plattenbörse in Birmingham (England, nicht Alabama), kostete sie 15 Pfund. Die meisten späteren, nicht mehr so essenziellen Singles der Cannibals erschienen dann auf Spensers eigenem Label: Hit Records. Ha!
@ wa
1. Sailin‘ Shoes
2. Dixie Chicken
3. Little Feat
4. Feats Don’t Fail Me Now
5. The Last Record Album
Zu den Fragen per PN: „I’m On This Rocket“ spielte ich von der 12″EP „Blow Your Top“, die Mekons-LP heißt tatsächlich „The Quality Of Mercy Is Not Strnen“.
Schließlich: Für den (immerhin gleich zweifach geäußerten) Hinweis, „Funkytown“ sei doch „Sch…Disco“ bzw. „überhaupt Roots-unwürdig“, bin ich ausgesprochen dankbar. Man lernt halt nie aus. But…
…thank you for listening.
--