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Herr Rossi, wenn Du wüsstest, was ich neben dem, was ich nicht kenne, noch alles kenne, was ich lieber gar nicht kennen möchte… (an manchem kommt man einfach nicht ungeschoren vorbei, ob man will oder nicht). Aber das ist ein anderes Thema, zurück zu „New Wave“:
Anyway, Genreübergreifendes ist nie wirklich verkehrt und Leute, die von sich behauten, sie würden z.B. Rock, Rock und nochmals Rock hören und sonst nichts, wissen gar nicht, daß auch sie mal locker einige Genres überspannen. Aber leider gerät eine gewisse Liebe zum (einfach mal salopp zusammengefassten) „New Wave“ immer mehr zu einem Auslaufmodell. Heute wie schon gestern mehren sich die Stimmen, die „New Wave“ weder als „richtigen“ Rock, noch als „guten“ Pop sehen (weil manchmal angeblich zu „schräg“ – gerne genommenes Attribut bei Nachfragen. Die Leute haben allzu oft gar keine Vorstellung davon, was wirklich „schräg“ sein kann…). Bezeichnungen wie „Plastikpop ohne Seele“ hört man sowohl heute wie damals, und so langsam wird aus dem, was den eigentlichen Begriff „New Wave“ prägt(e) – wieder – ein weisser Fleck auf der musikalischen Landkarte. Klar, kennen alle natürlich Duran Duran (typische „New Wave“-Vertreter, ohne wirklich Innovationen beigetragen zu haben, siehe auch sinngemäss „NDW“), Depeche Mode und O.M.D. Aber sie unterschätzen einfach den Stellenwert, bzw. das damalige musikalische Neuland, das diese „Bewegung“ in die Pophistorie einbrachte. Längst sind die typischen Merkmale eines typischen „New Wave“-Sounds in das alltägliche Rock/Popgeschehen eingezogen, ohne daß dies ein oberflächlicheres Publikum grossartig bemerken würde. So geraten typisch „echte“ (aktuellere) Rocknummern bei näherer Betrachtung zu Hybriden, die ohne einen „New Wave“-Einfluss nicht denkbar wären. Und „Avantgarde“? Ach was, „New Wave“ an sich hatte niemals die Absicht, den Pop in sich zu verleugnen. Man wollte lediglich ein bisschen schicker, zeitgemässer und nicht so langweilig erscheinen als 08/15-Bubi in seinen Jeans und Rockermatte. Ist ja nun wirklich nichts dagen zu sagen. Daß man damals natürlich ein bisschen herumexperimentierte und dabei den einen oder anderen neuen Piep entdeckte und hervorbrachte, ist natürlich sehr von Vorteil (gewesen)… Dabei verlor man den Pop nie aus den Augen, für keine Sekunde! So natürlich auch Ultravox, deswegen meine Einschränkung der „Frühzeit“ der Band auf 1977…
Und John Foxx höre Dir wirklich mal an, fange mit „Underpass“ an, vielleicht macht’s ja „Klick“ und Du erinnerst Dich wieder… Man kann ja nie wissen, oder?
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Über Musik zu schreiben ist wie zu Architektur zu tanzen.[/FONT]