Re: Howlin‘ Wolf

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go1
Gang of One

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kramerWas erwartest Du denn? Eine detaillierte Beschreibung der Musik? Und wenn ja, wozu? Die ist doch in jedem durchschnittlichen Plattenladen zu haben, so dass Du Dir ein eigenes Bild machen kannst.

Mit anderen Worten: WD braucht nichts über Howlin Wolfs Musik zu schreiben, weil sich jeder die Platten selbst anhören kann. Ein fatales Argument. Heutzutage kann man sich jedes Album irgendwo herunterladen und selbst anhören. Meinst Du, dadurch sei das Schreiben über Musik überflüssig geworden? Wahrscheinlich nicht, aber genau das ist die Logik Deines Arguments, kramer. Think again!

Ich kenne fast keine Bluesaufnahmen, die mir besser gefallen als „Spoonful“ oder „Smokestack Lightning“, aber ich kann die Qualitäten dieser Tracks nicht in Worte fassen. Ich würde deshalb ganz gerne ein paar Beschreibungen von sachkundigen Musikjournalisten lesen. Ich lese überhaupt lieber etwas über die Musik als über die Musiker.

Was den RS-Artikel angeht: Howlin‘ Wolfs Kindheit gibt eine gute Story her; das reicht als Argument, um ausführlich darauf einzugehen. Was ich mir ausführlicher gewünscht hätte, sind nicht irgendwelche Fakten, sondern die Darlegung von Doebelings Gedanken zur Sache – seinen Einsichten über das Werk von Howlin‘ Wolf. Was macht Howlin‘ Wolf einzigartig unter den Bluesmusikern? Wie funktioniert seine Musik? Was macht seine besten Aufnahmen so überaus großartig? Dazu hätte ich gern mehr gelesen. Seine Wirkung auf andere Musiker hätte mich auch interessiert.

Das eine oder andere biographische Detail, über das gestritten wird, halte ich einfach nicht für wissenswert. Es ist mir egal, von wem er seinen Spitznamen Wolf bekommen hat. Das braucht man nicht mitzuteilen. Interessant wäre es höchstens dann, wenn er den Namen an einer Wegkreuzung („crossroads“) von einem geheimnisvollen Gehörnten erhalten hätte….

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