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Aus dem Musikalischen Tagebuch:
Sokrates
28. Dezember 2010
Roger Waters – Amused To DeathUnd wie schon besprochen: Roger Waters‘ Album ist aufgeblasen, übertrieben ernst und viel zu lang.
dr.musicIch höre da eher Bombast (was zu dieser Richtung eh passt und normal ist). Und recht ernst war Roger eigentlich schom immer. Eine Lachkanone war er nie (s. a. „The final cut“)…………
Sokrates Auf „The Wall“ und „Final Cut” war Waters zwar ernst, aber persönlich – das schafft einen anderen Zugang und berührt, jedenfalls mich. Auf „Amused to Death” fehlt dieses persönliche Erleben, er kritisiert allgemein die westliche Zivilisation – das macht es thematisch uninteressanter, weil beliebiger.
Der Sprechgesang wirkt einschläfernd, die zerdehnten Tempi auch. Wo hörst Du denn da Bombast, gerade im Vergleich zu „The Wall“? Wenn Lukather oder Beck mal eins der überflüssigen Soli spielen, wirkt das wie ein Abklatsch vergangener Großtaten.
gollumFür mich beschreibt das The Pros and Cons. Amused to Death ist ein völlig anderes Kaliber – stände inzwischen im Vergleich noch vor The Final Cut, das mich zu oft und durchsichtig mit Soundspielereien beeindrucken will. Perfect Sense, Bravery, Miracle funktionieren auch sehr gut eigenständig als „groß angelegte“ Songs wie die (noch besseren) Liveversionen auf In The Flesh zeigen.
Jack FrostAlles richtig, schlimmer ist hier nur noch der Gesang. Die angesichts von Waters Sprechgesang nachvollziehbare Entscheidung, für die Platte eine Armada von Backgroundsängerinnen (u.a. Rita Coolidge) zu verpflichten und richtig singen zu lassen, geht hier bei einigen Songs leider gewaltig nach hinten los. In Sternen bekommt „Amused to Death“ von mir **1/2. Warum die Platte bei RYM eine sehr gute und bei über 1000 abgegebenen Stimmen eigtl. auch aussagekräftige Bewertung von 3,62 aufweist, ist mir ein Rätsel.
Auf „The Final Cut“ fehlen zwar im Gegensatz zu „The Wall“ richtig gute Songs völlig, ansonsten aber stimmt auf der Platte alles – Pathos/Drama/Bombast, Gesang und Produktion, Thematik. Locker ***. Wäre im nachhinein ein idealer Schlußpunkt für Pink Floyd gewesen, wie der weitere Verlauf der Gruppe und der Solo-Karrieren von Waters und Gilmour beweisen.
dr.musicMir nicht, denn da ist Roger doch eine gute Platte gelungen. Nicht immer haben die anderen „Unrecht“.;-)
SokratesPros und Cons habe ich lange nicht mehr – die ist in der Erinnerung verschwommen.
„Groß angelegt” ist „Amused” – und zwar zu groß, wie die Ausführung zeigt. Das Album erstickt für mein Empfinden an seiner bedeutungsschwangeren Schwere und seinem moralisierenden Anspruch, der sich hinter dem Sarkasmus/Zynismus verbirgt.
Aber vielleicht lassen sich die anderen von den vielen tollen Namen (Beck!, Coolidge!, Lukather! Der Produzent!) blenden.
Was findest Du denn an „Amused” gelungen?
dr.music1. Gut, darüber kann man streiten. Diese Kritik könnte man ja auch auf andere Floyd-Werke übertragen. Unterm Strich bleiben von den 72 Minuten viele gute Minuten übrig.
2. Glaube ich nicht. Schau mal, wie z. B. nur über Lukather hergezogen wird. Und wer kennt noch Coolidge??
3. Nun, die meisten Songs. Für mich sein bestes Soloding. Knapp ****.
gollumJawoll, doc. Leider blieb es sein einziges überzeugendes Album.
1. PaC verschwimmt schon beim Anhören bis zur Unkenntlichkeit
2. Ein riesiges Aufgebot großer Namen macht mich eher skeptisch (wie im Kino). Tief beleidigt und abstrafend hatte ich AtD nach PaC und Radio KAOS sogar jahrelang ignoriert
Seither bei mir keine neuen Erkenntnisse.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams