Re: Niels Frevert – Du kannst mich an der Ecke rauslassen

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sokrates
Bound By Beauty

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Declan MacManusDu hast dich aber in deinem vorigen Post explizit auf die Texte bezogen.

Damit wollte ich den Text nicht zum Alleinbewertungskriterium erheben.

Declan MacManusWas meinst du mit „kleiner Produktion“? Inwieweit eint diese die beiden? Von welcher Phase redest du jeweils?

Kleine Produktion = wenig Geld. Begemanns Platten Anfang/Mitte der Neunziger (Rezession, Rasenmäher, Talkshow) sind teilweise in seiner Küche entstanden. Vermutlich war Frevert in einem Studio (wo oder was ist Raum 001?), aber viel Budget hat er sicher nicht gehabt.

Declan MacManusDass du allerdings bei Begemann noch keinen hemmungslosen Kitsch festgestellt hast, wundert mich sehr. Ich werfe einfach mal ein paar seiner Stücke in den Raum: „Wir werden tanzen“, „Aber du meine Liebste (Die schönste Rose)“, „Wenn wir Glück haben“, „Wann Wann Wann“ und so weiter.

Ich habe Begemann immer romantisch (wenn auch übertreibend oder idealisierend) erlebt. Für richtigen Kitsch waren seine Texte nicht phrasenhaft genug. Es muss Raum für Schlager bleiben, und davon lässt er sich sicher unterscheiden.

Declan MacManusDie Trennlinie zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit sehe ich nicht. Würdest du das mal näher ausführen?

Wer wie Tocotronic sein Album „Kapitulation” nennt, hat lt. Wortsinn aufgegeben. Wer aufgegeben hat, hat keine Hoffnung mehr. Frevert ist zwar skeptisch, einsam und melancholisch, aber so resigniert hat er nicht.

Sorry für die lange Pause. Viel Vergnügen beim Konzert – gern Bericht. :wave:

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„Weniger, aber besser.“ D. Rams