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Es ist natürlich mühselig, darüber zu spekulieren, was wäre, wenn. Aber was wäre denn, wenn Cobain 1994 nicht den finalen Schlussstrich gezogen hätte. Wie lange hätte Nirvana noch existiert? „You know you´re right“ kann man getrost als Anfang der Aufnahmen für die nächste Platte betrachten, was wohl geheißen hätte, die Platte hätte den Stil von Nevermind und In Utero fortgesetzt (so riesig sind für mich die Unterschiede zwischen den beiden Alben nicht). Wann hätten dann aber die ersten Kritiker tatsächlich geschrien: „langweilig“? Andererseits, wieviel Veränderung im Sound von Nirvana hätten die Hörer überhaupt zugelassen? Wahrscheinlich wären Nirvana den Rest ihres Bestehens auf den Nevermind/In Utero-sound festgenagelt worden. Cobain hatte mit den Songs von Nevermind seinen ultimativen Stil gefunden, aber wie oft wäre dieser reproduzierbar gewesen? Wann hätten sie nur noch wie eine Karrikatur ihrerselbst geklungen (also wie Nu-Metall)? Es ist zwar nur Spekulation, aber ein Teilaspekt von Cobains Selbstmord war vielleicht auch die Erkenntnis, ausgebrannt zu sein und künstlerisch in einer Sackgasse zu stecken.
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Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.